Brandenburg: Die Mark ist Storchenland Nummer eins 2014 wurden insgesamt 1424 Brutpaare gezählt

Criewen - Der milde Winter hat schon die ersten Weißstörche nach Brandenburg zurückkehren lassen. Zwischen dem 20. und 24. Februar wurden drei Exemplare gesichtet, in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz), Kremmen (Oberhavel) und Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland). „Von Ende März bis Anfang April werden die meisten Störche erwartet“, sagte der Koordinator der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), Bernd Ludwig.

Mit 1424 Brutpaaren, die im vergangenen Jahr gezählt wurden, bleibt Brandenburg bundesweit das Storchenland Nummer eins. Der Weißstorch, aber auch der weniger bekannte Schwarzstorch, sind Thema einer Tagung der Brandenburgischen Akademie Schloss Criewen (Uckermark) am kommenden Donnerstag. In der Mark ist der Schwarzstorch (Ciconia nigra) nur punktuell verbreitet und lebt versteckt im Wald. Nur wenige Brutplätze gebe es in den Kreisen Spree-Neiße, Oder-Spree, Elbe-Elster, Teltow-Fläming und Havelland, hieß es in einer Mitteilung des Landesumweltamtes. Mehr Störche nisteten dagegen in der Prignitz, der Uckermark, im nördlichen Barnim und angrenzend in Oberhavel sowie im Spreewald. Der Bestand werde als gefährdet eingestuft.

Störfaktoren seien etwa die Austrocknung feuchter Bruchwälder, aber auch Besucher und Arbeiter im Wald. Die Austrocknung von Fließen, Bächen oder Gräben im Wald beeinträchtige das Nahrungsangebot. „So sind sehr wahrscheinlich die verwaisten Brutplätze im Lausitzer Becken der Grundwasserabsenkung im Zuge des Braunkohletagebaus zuzuschreiben“, hieß es in der Mitteilung.

Seit 2008 geht den Angaben zufolge die Anzahl der Revierpaare zurück. 2008 wurden 53 Schwarzstorch-Paare gezählt, von denen 26 Paare Nachwuchs hatten. 2013 entdeckten Ornithologen 38 Revierpaare, 19 von ihnen mit Jungen. dpa