Brandenburg: Die Pegel steigen: Die Spree beginnt wieder zu fließen
Mühlberg - Nach starken Niederschlägen im tschechisch-polnischen Riesengebirge sind die Pegel der Elbe und der Oder gestern erheblich angestiegen. Für die brandenburgischen Flussabschnitte gibt es nach Auskunft des Landesumweltamtes aber noch keinen Grund zur Sorge.
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Mühlberg - Nach starken Niederschlägen im tschechisch-polnischen Riesengebirge sind die Pegel der Elbe und der Oder gestern erheblich angestiegen. Für die brandenburgischen Flussabschnitte gibt es nach Auskunft des Landesumweltamtes aber noch keinen Grund zur Sorge. „Alles hängt davon ab, ob es in den Einzugsgebieten beider Flüsse in den nächsten Tagen weiter regnet“, sagte der Präsident des Amtes, Matthias Freude. „Nach der langen Trockenperiode im Juli können Elbe und Oder noch genügend Wasser aufnehmen.“ So weise die Oder im Unterlauf in der Nähe der Mündung ins Oderhaff gegenwärtig nur ein Drittel des üblichen Pegelstandes auf und ist für die Schifffahrt nach wie vor gesperrt.
Dennoch beobachten Fachleute bereits jetzt den Grenzfluss ganz genau. Vor dem verheerenden Hochwasser im Juli und August 1997 herrschte ebenfalls große Ebbe im Strom. Doch tagelanger Dauerregen im Gebirge löste wenig später eine große Flutwelle aus. Damals stammten die Wolken aus dem Mittelmeerraum, diesmal kommen die Niederschlagsfelder aus dem Nordwesten. „Die richten erfahrungsgemäß meist weniger Unheil an“, erklärt Freude. Für die Elbe in Dresden riefen die Behörden die niedrigste Hochwasserwarnstufe 1 aus. In drei Tagen stieg der Wasserstand hier um drei auf jetzt vier Meter. Normal wären 2,32 Meter. Für den morgigen Freitag wurden 4,80 Meter vorausgesagt. Bei der Elbeflut im August 2002 war der Fluss in Dresden bis auf einen Höchststand von 9,40 Meter gestiegen. Am Wochenende könnte auch im südbrandenburgischen Mühlberg Hochwasseralarm ausgelöst werden. Ruhe herrscht dagegen noch in der Prignitz. Von Dresden bis dort braucht das Elbwasser rund sieben Tage. Zuletzt hatte die Elbe im April Hochwasser geführt. Damals sicherten Bundeswehr und freiwillige Helfer die Deiche. Vom Wetterumschwung profitiert dagegen die Spree. In ihrem Quellgebiet in der Oberlausitz hat es am Wochenende so heftig geregnet, dass sich der unterhalb des Spreewaldes zum Stehen gekommene Fluss wieder in Bewegung setzt. Claus-Dieter Steyer
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