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Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne)

© dpa / dpa/Soeren Stache

„Die Verbraucher haben auch eine Verantwortung“: Brandenburgs Landwirtschaftsminister wirbt für Kauf regionaler Produkte

Die märkischen Landwirte haben nicht nur mit sandigen Böden und Trockenheit zu kämpfen. Auch hohe Energiepreise und Absatzprobleme machen ihnen zu schaffen.

Anlässlich der Ernährungsmesse Grüne Woche in Berlin hat Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) erneut für regionale Lebensmittel geworben. „Die Verbraucher haben auch eine Verantwortung: Ob sie in die unterste Regalreihe mit den billigsten Produkten greifen oder mit dem Kauf von regionalen Lebensmitteln dazu beitragen, Arbeitsplätze in Brandenburg zu erhalten“, sagte Vogel am Donnerstag in der Aktuellen Stunde des Landtags in Potsdam.

Die heimischen Landwirte hätten große Probleme, wenn die Verbraucher wegen der hohen Inflation sparten und weniger regionale Produkte kauften, sagte Vogel. Er verwies auch auf die Kampagne „Regionale Lebensmittel einkaufen - jetzt erst recht!“ von Brandenburger Unternehmen der Ernährungswirtschaft, die mit denselben Problemen wie die Landwirte kämpften.

Es geht für die Landwirte darum, dass ihre Produkte in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels landen.

Axel Vogel (Grüne), Landwirtschaftsminister Brandenburgs

Wichtig sei, dass auf der Grünen Woche die Betreiber großer Lebensmittelketten durch die Brandenburghalle geführt würden und dort Lieferverträge mit den regionalen Erzeugern abschlössen. „Es geht für die Landwirte darum, dass ihre Produkte in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels landen“, sagte Vogel.

„Was wir in Berlin und Brandenburg brauchen, sollte zum größten Teil in der Region produziert werden“, forderte auch der AfD-Landtagsabgeordnete Lars Hünich. Ausreichende Erntemengen seien aber nur mit konventioneller Landwirtschaft und nicht mit Öko-Landbau zu erzielen, sagte Hünich mit Blick auf Landwirtschaftsminister Vogel. Und den Landwirten müsse erlaubt werden, die Böden ausreichend zu düngen.

CDU-Fraktionschef Jan Redmann warf der AfD dagegen eine rückwärtsgewandte Strategie vor. Nur mit neuer Technologie könne eine zukunftsfähige Landwirtschaft auch wirtschaftlich sein, meinte er. Er verwies als Beispiel auf einen Roboter, der Unkraut auf einem Feld erkennt und entfernt. Dies erspare Unkrautvernichtungsmittel. „Nachhaltigkeit bedeutet auch immer Technologie“, sagte Redmann.

Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke warnte insbesondere vor den Folgen des Klimawandels. „Wenn in Brandenburg etwas wirklich die Versorgungssicherheit gefährdet, dann ist es der Klimawandel, dann ist es unser sorgloser Umgang mit dem Wasser und dem Boden“, mahnte er. „Da müssen wir ran.“ Zum Klimaschutz gehörten auch die erneuerbaren Energien, die den Agrarbetrieben mit Windkraft- oder Solaranlagen ein zusätzliches festes Einkommen sicherten. (dpa)

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