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Naturschützer: Tierfilmer und Autor Andreas Kieling.

© Theo Heimann/dapd

Brandenburg: Dreh mit dem Tierfilmer

Werbebotschafter für Brandenburgs Natur: Andreas Kieling soll Touristen in Naturparadiese locken

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Angermünde - Krachend fällt eine Buche. Dann ist wieder Stille. Kein Motorenlärm, kein Arbeitsgeräusch. Nur der Regen trommelt auf die Blätter im Buchenwald Grumsin in der Uckermark, der seit Juni 2011 zum Weltnaturerbe der Unesco gehört. Mittendrin steht Dokumentarfilmer und Naturfotograf Andreas Kieling. Der Autor des Bestellers „Ein Deutscher Wandersommer“ soll künftig für den Märkischen Naturtourismus werben.

Angeheuert als Werbebotschafter wurde Kieling von der Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB), die in ihren Ausflugs- und Urlaubsangeboten vor allem die märkische Natur und Landschaft preist. Im vergangenen Frühjahr startete die TMB die Kampagne „Safari Marke Brandenburg“ und lockte Urlauber gezielt zu Touren und Exkursionen in die Elbtalaue, ins Schlaubetal, in den Spreewald oder in die Uckermark.

Gemeinsam mit Kieling will die TMB die Naturtourismus-Kampagne im kommenden Jahr fortsetzen. Werbefilme und eine Fotokampagne sollen Radfahrer, Wanderer und Wassersportler in die märkische Natur locken. Laut TMB-Sprecherin Birgit Kunkel haben regelmäßige Befragungen Brandenburger Gäste ergeben, dass Natur und Landschaft den höchsten Attraktivitätsfaktor bei einem Urlaubsaufenthalt bilden.

Um die Natur zu entdecken, sollten die Menschen einfach mal „reinlauschen“, empfiehlt Kieling. „Das ist schwierig, denn viele können das gar nicht mehr.“ Wer sich dennoch auf den Weg „zurück zur Natur“ begeben wolle, finde in Brandenburg eine besonders reizvolle Adresse. Die Mark biete erstaunlich viele Drehorte für seltene Tiere und naturbelassene Landschaftsräume. Dazu gehöre auch der Buchenwald Grumsin, der durch seinen Unesco-Status genauso wertvoll ist wie die Serengeti oder die Galapagos-Inseln.

Doch zeigt sich am Beispiel des Grumsiner Weltnaturerbes, welchen Spagat zwischen touristischer Vermarktung und Schutz der märkischen Natur-Attraktionen zu machen ist. Denn das Unesco-Label für die von der letzten Eiszeit profilierte Landschaft mit ihrem seit 20 Jahren unberührten Buchenwald verlangt einen besonderen Schutz.

Die 640 Hektar große Kernzone mit 190 Jahre alten Buchen ist nicht begehbar, das insgesamt 6.000 Hektar große Naturschutzgebiet ist nur auf vorhandenen Wegen zu erkunden. „Doch gibt es bislang keine gekennzeichneten Wege“, sagt Naturführer Tim Taeger. Ein Wegeleitsystem für zwei Rundkurse und für eine Tageswandertour sind laut TMB daher zwei geplante Maßnahmen zur behutsamen touristischen Erschließung des Buchenwaldes.

Auch wenn das Erleben der Natur Regeln und Vorschriften unterliegt, „wird man in einen anderen, prall gefüllten Lebensraum eintauchen“, schwärmt Andreas Kieling von seinen Eindrücken und Begegnungen mit seltenen Tieren im Buchenwald Grumsin. „Jeder Besucher, der sich auf die Natur einlässt, wird sie als schützenswert empfinden und vielleicht auch sein Verhalten gegenüber Natur und Landschaft ändern“, sagt er. Peter Könnicke

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