Brandenburg: Easyjet errichtet Drehkreuz in Schönefeld
Berlin und Brandenburg begrüßen Entscheidung des Billigfliegers / Airport setzte sich gegen 80 Bewerber durch
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Berlin und Brandenburg begrüßen Entscheidung des Billigfliegers / Airport setzte sich gegen 80 Bewerber durch Von Holger Lunau Potsdam. Der Flughafen Berlin-Schönefeld kann einen wichtigen Ansiedlungserfolg verbuchen. Der britische Billigflieger Easyjet errichtet dort nach Genf und Paris sein drittes Drehkreuz in Europa. Die Low-Cost-Line will ab 1. Mai 2004 zunächst sechs Flugzeuge vom Typ Airbus A 319 in Schönefeld stationieren. Später würden von dort bis zu zehn Maschinen elf Ziele in Europa anfliegen, sagte am Mittwoch Easyjet-Vorstandschef Ray Webster. Damit könnten in Schönefeld bis zu 400 neue Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sprach von einer „Schlüsselinvestition“ für den geplanten Singleflughafen Berlin Brandenburg International (BBI). Easyjet zählt zu den führenden Low-Cost-Airlines in Europa. Das Unternehmen, das im November 1995 mit zwei Flugzeugen auf zwei Routen startete, unterhält nach eigenen Angaben heute 124 Routen zwischen 39 europäischen Destinationen in 36 Städten. Easyjet hat aktuell 73 Flugzeuge des Typs Boeing 737. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben bereits 2004 insgesamt 800 000 Passagiere von und nach Schönefeld befördern. Im Jahr 2005 sollen es 1,7 Millionen Fluggäste sein. Das würde einer Verdoppelung des derzeitigen Schönefelder Passagieraufkommens entsprechen. Ende 2009 rechnet Easyjet mit 2,7 Millionen Fluggästen. Damit entwickelt sich Schönefeld in Deutschland zu einem Zentrum der Billigflieger. Ansässig sind bereits Germanwings, Volare (Italien) und V-Bird (Niederlande). Gekämpft wird auch um die irische Ryanair. Für seine Aktivitäten kann Easyjet den kompletten Terminal B und damit ein Drittel der Abfertigungskapazität in Schönefeld mieten, sagte der Geschäftsführer der Berliner Flughäfen, Dieter Johannsen-Roth. Er verwies darauf, dass sich der Airport gegen etwa 80 andere Bewerber durchgesetzt hat. Johannsen-Roth äußerte sich überzeugt, dass die Easyjet-Entscheidung weitere Investoren nach Schönefeld locken wird. Davon würde die gesamte Region profitieren. Eine Faustregel besage, dass pro eine Million Passagiere indirekt etwa 1000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sagte, Schönefeld habe „einen wichtigen Ansiedlungserfolg errungen“. Die Entscheidung von Easyjet sei „ein klares Bekenntnis zum Standort und angesichts des geplanten Ausbaus zum Flughafen BBI eine überzeugende Investition in die Zukunft“.
Holger Lunau
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