Brandenburg: Ehrenamtliche Naturwächter gesucht
Freiwillige können sich in Brandenburgs Großschutzgebieten engagieren
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Freiwillige können sich in Brandenburgs Großschutzgebieten engagieren Von Thorsten Metzner Potsdam. Eine bundesweite Premiere: Das Land Brandenburg sucht ehrenamtliche Naturschutz-Ranger nach britisch-amerikanischem Vorbild. Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD) startete am Montag in Potsdam den Aufruf für ein großangelegtes Freiwilligen-Programm. Rund 250 „freiwillige Ranger“ sollen noch in diesem Sommer die Arbeit der staatlichen Naturwächter in den märkischen Großschutzgebieten unterstützen. „Wir hoffen auf eine gute Resonanz“, sagt Jan Brockmann, der Chef der Brandenburger Naturwacht. Nach bisherigen Erfahrungen sei das Interesse von naturinteressierten Berlinern besonders groß. Für die neuen Freizeit-Jobs im Naturschutz gibt es richtige Stellenausschreibungen. So sucht der Naturpark Nuthe-Nieplitz bei Potsdam „Biotop-Pfleger“ und „Naturführer“. Das Biosphärenreservat Schorfheide freut sich auf die Unterstützung von „Amphibien-Lotsen“, „Biber-Rangern“ und „Kranich-Rangern“, die bei der Beobachtung von Kranichen, beim Zählen und Ablesen von Beringungen helfen. Der Naturpark Barnim an der nördlichen Berliner Stadtgrenze sucht Helfer zur Pflege von Orchideenwiesen und Naturlehrpfaden. Die ersten Freiwilligen unterstützten die Öko-Ranger bereits dieser Tage beim Schutz der Krötenwanderung, sagte Brockmann. Birthler räumte ein, dass mit den Freiwilligen auch auf den Personalabbau bei der staatlichen Naturwacht reagiert werde, die Brandenburg unter dem damaligen Umweltminister Matthias Platzeck (SPD) als erstes deutsches Bundesland eingeführt hatte. Doch inzwischen ist der Rotstift spürbar: 2001 gab es noch 132 staatliche Ökö-Ranger, Ende 2003 waren es noch 119, 2007 sollen es nur noch 98 sein. Zwar stellte sich Birthler hinter die Naturwacht, der er als „gesichert ansehe“. Doch drängt vor allem die CDU auf weiteren „Abbau der Naturschutz-Bürokratie“. „Brandenburg war einmal Spitzenreiter von Deutschland im Naturschutz. Das ist es nicht mehr", kritisierte der frühere märkische Umweltminister Eberhard Henne, heute Vorsitzender von Europarc Deutschland. Die Dachorganisation der deutschen Naturparks hat das Freiwilligen-Projekt entwickelt. Selbst das ärmere Mecklenburg-Vorpommern sei beim Naturschutz an Brandenburg vorbeigezogen. Brandenburgs staatliche Öko-Ranger, die in den Schutzgebieten patroullieren, deckten im Vorjahr 2546 Verstöße auf, 2002 waren es 2477. Vor allem die illegale Ablagerung von Sondermüll und Bauschutt habe erheblich zugenommen, sagte Brockmann. Weiteres im Internet unter: www.naturwahre.de
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