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Brandenburg: Ein Ball der Debüts

Bundespresseball mit 2500 Gästen – aber ohne Schröder und Wowereit

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Bundespresseball mit 2500 Gästen – aber ohne Schröder und Wowereit Von Susann Huster und Christina Denz Berlin – Seinen Einstand hat er mit Bravour bestanden: Bundespräsident Horst Köhler machte beim Eröffnungswalzer für den 53. Bundespresseball am Freitagabend in Berlin - den ersten im Amt - eine gute Figur. Allerdings war Köhler einer der wenigen Politpromis der ersten Reihe, die zu dem gesellschaftlichen Event gekommen waren. Sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch „Partylöwe“ und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) glänzten durch Abwesenheit. Dabei lautete das Motto des Balls gerade „Glanzlichter“. 55 000 Kristallsteinchen schmückten in der Nacht zum Samstag den großen Saal im Hotel Intercontinental. Die 2500 Ballgäste zeigten sich begeistert von dem glänzenden Ambiente und den stilvollen Tischdekorationen. Für noch mehr Glanz und ein weiteres Debüt sorgte Außenminister Joschka Fischer (Grüne). Er präsentierte der Öffentlichkeit erstmals Freundin Minu Barati bei dem gesellschaftlichen Highlight der Hauptstadt. Fischer und seine Lebensgefährtin wollten sich an diesem Abend nach eigenem Bekunden einfach nur amüsieren - wie auch die anderen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien, darunter die Bundesminister Wolfgang Clement und Brigitte Zypries (beide SPD), Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und DGB-Chef Michael Sommer, SPD-Generalsekretär Klaus-Uwe Benneter und Grünen-Chefin Claudia Roth. „Glanzlichter“ setzten außerdem Schauspieler Mario Adorf, „Big Boss“ Reiner Calmund und CSU-Chef Edmund Stoiber. Für ein drittes Debüt in dieser Ballnacht sorgte FDP-Chef Guido Westerwelle. Er brachte erstmals Lebensgefährten Michael Mronz mit. Westerwelle wollte auf dem Ball mit Menschen, mit denen er sonst nur beruflich zu tun hat - etwa mit Journalisten -, einmal nur „ganz normal von Mensch zu Mensch zu reden“. Überhaupt stand den Wenigsten der Sinn nach Politik. Stoiber, der eine Sieben-Stunden-Sitzung der Föderalismuskommission hinter sich hatte, wollte die knappe Zeit mit seiner Frau Karin genießen. Hundt und Sommer warfen alle Querelen über Bord und nahmen gut gelaunt nebeneinander Platz. Roth freute sich auf nette Gespräche am Tisch und bescheinigte Köhler tänzerisches Talent. Nicht zum Tanzen zu Mute war wohl den meisten Ministern aus Schröders Kabinett, die dem Ball ferngeblieben waren. Dafür amüsierten sich viele Oppositionspolitiker und die Meinungsmacher der großen Medienhäuser. Das wird wohl auch beim nächsten Bundespresseball so sein.

Susann Huster, Christina Denz

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