Brandenburg: Ein Jahr „Schule für alle“ Geteilte Meinung zur „Inklusiven Grundschule“
Potsdam - Nach einem Schuljahr gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nichtbehinderten Kindern haben die Bildungsgewerkschaft GEW und die CDU im brandenburgischen Landtag Kritik geübt. Bei dem Pilotprojekt handele es sich nicht um den Aufbau inklusiver Bildungsstrukturen, sondern um den weiteren Ausbau des gemeinsamen Unterrichts für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, urteilte die Gewerkschaft am Dienstag in Potsdam.
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Potsdam - Nach einem Schuljahr gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nichtbehinderten Kindern haben die Bildungsgewerkschaft GEW und die CDU im brandenburgischen Landtag Kritik geübt. Bei dem Pilotprojekt handele es sich nicht um den Aufbau inklusiver Bildungsstrukturen, sondern um den weiteren Ausbau des gemeinsamen Unterrichts für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, urteilte die Gewerkschaft am Dienstag in Potsdam.
An dem 2012 gestarteten Projekt „Inklusive Grundschule“ beteiligen sich nach Angaben des Bildungsministeriums 84 Grundschulen. Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Gordon Hoffmann, erklärte das Pilotprojekt für gescheitert. Seine Kollegin von den Bündnisgrünen, Marie Luise von Halem, forderte größere Anstrengungen für die landesweite Umsetzung dieses Unterrichtsmodells. Bildungsministerin Martina Münch (SPD) will am morgigen Donnerstag eine Bilanz ziehen. Nach Angaben ihres Ministeriums präsentiert sie die Ergebnisse in einer Pilotschule im Kirchsteigfeld in Potsdam. An der Pressekonferenz in der Schule nehmen neben der Ministerin auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Schulleiterin Gudrun Klewitz teil, hieß es in der Mitteilung.
Die Gewerkschaft forderte die Landesregierung auf, die Grundversorgung der Schulen abzusichern, die Arbeitsbelastung der Pädagogen zu senken und mehr junge Lehrer einzustellen. Das Ministerium wies die Kritik zurück. Ein Sprecher sagte, die Schulen seien voll ausgestattet, 117 Lehrer seien neu eingestellt, versetzt oder umgesetzt worden. „Unterrichtsausfall ist ein grundsätzliches Problem“, betonte der Sprecher.
Die bildungspolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Landtag, von Halem, sagte, auch wenn die Ministerin ständig wiederhole, dass für die Inklusion zusätzlich eingestellte Lehrkräfte nicht zum Vertretungsunterricht herangezogen werden, häuften sich Berichte, dass genau das passiere. „Dem muss endlich Einhalt geboten werden, denn diese Ressourcen sind für den grundständigen Unterricht eingeplant und dürfen nicht als Vertretungsreserve missbraucht werden“, betonte von Halem. Steffi Prutean
Steffi Prutean
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