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Brandenburg: Ein Lehrer in Angst

Nach der Prügelattacke an Berliner Schule spürt Horst F. die psychischen Folgen des Angriffs

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Berlin - Die gebrochene Rippe schmerzt: Bei jedem tiefen Atemzug, bei jedem Husten – ein Stechen, das sich durch den ganzen Körper zieht. Horst F., der Vize-Direktor der Gottfried-Kinkel-Realschule in Berlin-Spandau, ist nach der Prügel-Attacke am Dienstag noch bis zum 9. Januar krankgeschrieben. Aber viel mehr als die gebrochene Rippe machen dem 58-Jährigen die psychischen Folgen des Angriffs zu schaffen. „Ich schlafe schlecht, wache schwitzend auf, bin richtig depressiv“, erzählt der Mathe- und Chemielehrer dieser Zeitung. Und ganz unvermittelt werde er von „Angstschüben“ überrascht. Doch der Lehrer, der seit 33 Jahren im Dienst ist, will sich seiner Angst stellen. Am Freitag war er bei der polizeilichen Vernehmung. Ein Beamter habe ihm ein „Täter-Opfer-Gespräch“ vorgeschlagen. „Ich musste erst mal schlucken. Aber dann habe ich zugestimmt“, sagt Horst F. „Vielleicht kann ich durch das Gespräch mit den Beteiligten das Ganze besser verarbeiten.“

Wie berichtet, war der Konrektor am Dienstag in seinem Büro von zwei Jugendlichen angegriffen worden. Er hatte zuvor den 14-jährigen Schüler Hakan Ö. für drei Tage vom Unterricht suspendiert, weil der seine Lehrerin als „Schlampe“ beschimpft hatte. Der Junge rief daraufhin seine beiden Cousins Onur (19) und Taner (18) an. Die stürmten in F.s Büro und schlugen den Konrektor zusammen. Die Polizei ermittelte die Tatverdächtigen wenig später. Die Brüder Onur und Taner Ö. haben sich bislang nicht geäußert. Sie werden von einem Anwalt vertreten. Am Freitag sind Hakans Vater und der Vater der beiden Angreifer zu einem Gespräch mit der Direktorin in die Gottfried-Kinkel-Schule gefahren. In dem halbstündigen Gespräch hätten die Väter „nicht auf den Putz gehauen“, sagt der Sprecher der Senatsschulverwaltung, Jens Stiller. Der Siebtklässler Hakan darf erst am 6. Januar wieder in die Schule kommen – allerdings nur zur Klassenkonferenz: Hier soll er sich vor den Lehrern und Elternvertretern zu dem Vorfall äußern. Die Klassenkonferenz gibt dann ein Votum ab, ob er der Schule verwiesen wird. Über einen Verweis entscheidet die Schulaufsicht.

Am Freitag kam es erneut zu einem Gewaltvorfall an einer Schule in Prenzlauer Berg. Während einer Weihnachtsfeier an der Kurt-Schwitters-Oberschule gerieten zwei 16-jährige Schüler in Streit. Einer stach seinem Kontrahenten mit einem Messer in den Oberarm. Das Opfer kam in eine Klinik. Tanja Buntrock

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