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Brandenburg: Ein Störer vor dem Sieger im Ziel Berlin feierte bei tollem Wetter den 40. Marathon
Berlin - Der 40. Marathon ist Berlin, das sind 42,195 Kilometer Strecke, 40 000 Läufer auch aus Brasilien, Griechenland und Südafrika, Hunderttausende Zuschauer im Sportglücksrausch – und mindestens noch mal so viele Geschichten:DIE GRÖSSTE AUFREGUNGDas Siegerfoto ist diesmal trotz der Weltrekordzeit gründlich verunstaltet.
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Berlin - Der 40. Marathon ist Berlin, das sind 42,195 Kilometer Strecke, 40 000 Läufer auch aus Brasilien, Griechenland und Südafrika, Hunderttausende Zuschauer im Sportglücksrausch – und mindestens noch mal so viele Geschichten:
DIE GRÖSSTE AUFREGUNG
Das Siegerfoto ist diesmal trotz der Weltrekordzeit gründlich verunstaltet. Ein Störenfried betritt kurz vor dem Zieleinlauf die Strecke, rennt neben dem Führenden Wilson Kipsang her und schnappt ihm mit ausgebreiteten Armen sogar das Zielband weg. Erst im Zielraum wird er festgehalten. „Wir haben ihm Hausverbot erteilt und ihn der Polizei übergeben“, sagte Renndirektor Mark Milde. Die Polizei ermittelt wergen Hausfriedensbruchs. Auch die 170 000 Euro teure Umzäunung hat die Veranstaltung nicht vor dieser Aktion geschützt. Der 35 Jahre alte Mann war mit der Startnummer einer Läuferin aus Niedersachsen unterwegs und schon einmal als Provokateur aufgefallen: Beim Fußball-Bundesligaspiel zwischen Hannover und Augsburg am Wochenende zuvor war er auf den Rasen gelaufen. Renndirektor Milde sagte: „Natürlich bin ich verärgert.“ Aber er findet noch einen Trost: „Dann geht der Berlin-Marathon eben zweimal um die Welt.“ Einmal mit einem Weltrekord. Und noch einmal mit einem Zielfoto-Schmarotzer.
DER UNTERBROCHENE LAUF
Auch am Potsdamer Platz gibt es am Mittag eine Schrecksekunde: Männer laufen mitten auf die Marathonstrecke, reißen die Arme hoch und halten die Läufer an. Die stauen sich, treten auf der Stelle. Dann fährt ein Polizeibus hindurch. An einer Tribüne war ein einsamer Kinderwagen aufgefallen – auch wegen des Anschlags beim Bostoner Marathon geht Berlin nun auf Nummer sicher. Im Kinderwagen sind statt gefährlicher Güter zum Glück nur Kochtöpfe, wohl die Utensilien einer Trommelgruppe. Die Läufer sind verdutzt, sie haben nicht nur Zeit verloren, sondern auch ihren Rhythmus.
...UND DANN SIND ALLE FERTIG
Javier Bangel aus Mexiko, weil er wegen eines Krampfes aufhören musste. Und Raquel Torrejon, Xavier Bossa und Miquel Rispa aus Andorra, weil sie gleich wieder zum Flieger nach Barcelona müssen.
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