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Brandenburg: Eine Ansage: Braune Spree ist Chefsache

Potsdam - Die „braune Spree“, die Rettung des Spreewaldes vor rostiger Ockerbrühe, ist jetzt Chefsache in den Regierungen Brandenburgs und Sachsens. Das sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam nach einem Treffen mit Vertretern des Aktionsbündnisses „Klare Spree“.

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Potsdam - Die „braune Spree“, die Rettung des Spreewaldes vor rostiger Ockerbrühe, ist jetzt Chefsache in den Regierungen Brandenburgs und Sachsens. Das sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Dienstag in Potsdam nach einem Treffen mit Vertretern des Aktionsbündnisses „Klare Spree“. Er sei der sächsischen Staatsregierung, insbesondere Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), „sehr dankbar“, dass jetzt auch im Spree-Oberlauf, also auf sächsischer Seite vor der Talsperre Spremberg, ein Programm zur Reinigung der Spree von den Eisenfrachten anlaufe. Woidke und Tillich hatten sich kürzlich bei einem Treffen in Berlin verständigt, beim Kampf gegen die Verockerung an einem Strang zu ziehen, nachdem sich auf sächsischem Gebiet vorher fast nichts tat. „Sie wissen, es hat vorher Irritationen gegeben“, sagte Woidke, der sich im Frühjahr vor Ort mit Tillich treffen will.

Auf brandenburgischer Seite ist das im Februar 2013 – nach dem ersten Treffen mit dem damaligen Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) – gestartete Rettungsprogramm für den Spreewald angelaufen. „Insgesamt gut“, bestätigt auch Isa Hiekel vom Aktionsbündnis. Von zehn Projekten seien sieben umgesetzt, sagte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke). Mit dem Programm werden verschmutzte, kleinere Spreewald-Zuflüsse gesäubert. Eine Grubenwasserreinigungsanlage in Vetschau wurde reaktiviert, der Schlabendorfer See wird per Schiff bekalkt, was nötig ist, weil das Eisenwasser sonst ins Ragower Fließ drückt. Erste Fließe wie die Wudritz wurden beräumt. Während im Nordraum (Brandenburg) 2013 bereits rund sieben Millionen Euro investiert wurden, waren es im Südraum (Sachsen) lediglich 450 000 Euro. Das soll sich 2014 ändern. Dann sollen auch in Sachsen Investitionen von 3,5 Millionen Euro starten, in eine frühere Grubenwasserreinigungsanlage in Burgneudorf, das Absaugen starken Eisenwassers am Zusammenfluss von Spree und Unterer Spree sowie den Einsatz von Mikroorganismen, erklärte Mahmut Kuyumcu, Chef des Bergbausanierers LMBV. Trotzdem, sagte Jana Eidner, Sprecherin des Bündnisses, bleibe der Kampf gegen die Verockerung „ein Problem für 50 bis 100 Jahre“. In einem Positionspapier, das an Woidke übergeben wurde, hat das Aktionsbündnis auch auf die Personalnot im Landesumweltamt und im Bergamt aufmerksam gemacht, als Hemmnis bei der Bekämpfung der Verockerung.

Woidke legte sich auch als Ministerpräsident fest, dass der Spreewald und die Region mit dem Kampf gegen das Drama nicht allein gelassen werden. „Es ist keine Aufgabe für eine Region, für einen Landkreis. Es wird eine Frage für die gesamte Landesregierung bleiben“, versicherte der Regierungschef. „Ich werde mich persönlich darum kümmern.“ Th. Metzner

Th. Metzner

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