Brandenburg: Endet Baumbesetzung?

Lacoma: „Robin Wood“ fürchtet Vattenfall-Aktion Lacoma - Verwirrung um die Baumbesetzer von Lacoma: Sie rechne mit der Räumung für den heutigen Morgen, sagte gestern Fadua Fayad von der Umweltschutzorganisation „Robin Wood“ den PNN. Sie gehört zu den Aktivisten, die seit dem 6. Oktober auf drei Bäumen sitzen, die der Abbaggerung von Braunkohle durch Vattenfall weichen sollen. Der Energiekonzern wollte eine kurz bevorstehende Räumung gestern nicht bestätigen: „Die Arbeiten vor Ort werden planmäßig fortgesetzt. Wann die Bäume gerodet werden müssen, ist noch nicht beschlossen. Es kann länger dauern, kann aber auch zeitnah erfolgen“, so Vattenfall-Sprecher Marko Berger. Dagegen berichtete „Robin Wood“-Aktivistin Fayad von Arbeiten im Umkreis der besetzten Bäume. Es seien Pflanzen am Boden gerodet worden. „Bei einer Räumung kann nun eine Hebebühne eingesetzt werde“, so Fayad. Zudem seien Polizisten und Vertreter des Energiekonzerns vor Ort erschienen. Mit ihrer seit 12 Tagen dauernden Aktion wollen die Umweltschützer den Bau von Leitungen zur Entwässerung der ökologisch wertvollen Lacomaer Teichlandschaft bei Cottbus durch Vattenfall verhindern. Dort soll Braunkohle für das nahe gelegene Kraftwerk Jänschwalde abgebaut werden. Für die Teichgebiete läuft noch ein Planfeststellungsverfahren beim Landesbergamt. Die rund 300 Hektar große Landschaft ist Heimat für mehr als 170 bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Seit 2003 sind die Teiche Schutzgebiet der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Die Grüne Liga Brandenburg kritisierte eine mögliche Aktion gegen die Besetzer. Die Liga hat gegen die Genehmigung zum Bau der Entwässerungsleitungen Widerspruch eingelegt – sie sei nicht rechtmäßig, so Liga-Sprecher René Schuster. Die Arbeiten in Lacoma müssten laut Schuster wenigstens so lange ruhen, bis der Widerspruch geprüft sei. HK/dpa