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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke während des Brandenburg Tages mit einer Spreewaldgurke.

© dpa

Grüne Woche: Erfolg für Brandenburger Aussteller

Ein Großteil der Grüne Woche-Besucher schauten in der Brandenburg-Halle vorbei. An allen Messe-Tagen waren die Stände dicht umlagert. Dort fanden die Besucher aber nicht nur Bewährtes.

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Berlin - Der Andrang in der Brandenburg-Halle an allen zehn Tagen der Grünen Woche hat es bewiesen: Das Interesse an der Landwirtschaft, der Gastronomie und den vielen touristischen Angeboten des Bundeslandes ist ungebrochen. Natürlich mag es auch daran gelegen haben, dass hier Gratis-Kostproben besonders freigiebig gereicht wurden. Doch es standen auch viele Gespräche über Geschmack, Anbaumethoden oder Methoden der Tierhaltung im Mittelpunkt.

„Wir treffen jedes Mal viele Bekannte“, sagt Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Schwante am nördlichen Berliner Autobahnring. „Und viele sehen wir dann auf ihrem nächsten Ausflug bei uns wieder.“ Diesmal stellte er das Brot „Vegipan“ vor, das als laktose- und hefefreies Vollkornerzeugnis speziell nach einem österreichischen Rezept für Allergiker entwickelt wurde.

Keine Experimente mehr

Generell scheinen sich die meisten Produzenten mehr als früher auf die Nachfrage einzustellen. Vorbei sind die Zeiten, als Brandenburgs Bauern mit verrückten Ideen auf sich aufmerksam machen wollten. Bananen in der Bulette, Ananas im Korn, Erdbeeren in der Bratwurst, Anti-Aging-Bier waren nur Testprodukte. Die warf man auf den Markt und hoffte auf guten Absatz. Mit mäßigem Erfolg: Meist waren die Kreationen schon kurz nach Ende der Grünen Woche vergessen.

Diesmal gab es „Eberswalder Würstchen“ und weitere Erzeugnisse des überregional bekannten Wurstfabrikanten in „singlefreundlichen Kleinverpackungen“. „Wir haben den Absatz genau beobachtet und die kleineren Mengen auch auf der Grünen Woche angeboten“, sagte ein Marketingfachmann am Rande der Messe. Genau diesen direkten Kontakt hoben die meisten Brandenburger Aussteller in ihrer Messebilanz als positiv hervor. „Vertrauen“ lautete das Schlüsselwort.

200 Betriebe an 75 Ständen

Wie stark das Interesse von Brandenburger Landwirten, Tierzüchtern, Fischern, Pferdehofbetreibern und der Tourismusbranche an einer Präsenz auf der Grünen Woche ist, zeigt die Hallenbelegung: In der Brandenburghalle gab es zwar nur etwa 75 Stände, aber während der gesamten Messezeit unterbreiteten mehr als 200 Brandenburger Aussteller ihre Angebote. Die Lösung ist einfach: Mehrere Betriebe teilten sich einen Stand und nutzten diesen für jeweils einige Tage. Oft lagen die Prospekte und Flyer des Vorgängers noch auf dem Tresen, Werbung zahlte sich so also doppelt aus.

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) lobte denn auch die „Rolle des Schaufensters der Grünen Woche für die Agrarprodukte“. Deshalb werde die Präsenz auch künftig mit einem hohen finanziellen Betrag gefördert.

"Die Konkurrenz schläft nicht"

Speziell bei bekannten Namen unter den Erzeugern könnten aber Zweifel aufkommen, ob sie denn die Teilnahme überhaupt noch notwendig haben. Die Beelitzer Spargelbauern würden sicher auch ohne die Werbung in Berlin gute Geschäfte machen. Dennoch gehörte beispielsweise der Klaistower Spargel- und Erlebnishof auch 2015 zu den Ständen mit dem größten Trubel. „Die Konkurrenz schläft nicht“, sagte ein Standbetreuer mit einem Augenzwinkern über die anderen Spargelproduzenten.

Tatsächlich schmückte sich das Domstiftsgut Mötzow aus der Umgebung von Brandenburg/Havel ausgerechnet mit einer königlichen Hoheit. Die thailändische Prinzessin schaute bei den Mötzower Spargelbauern zum Fototermin vorbei. Vielleicht ergeben sich daraus ganz neue Exportmöglichkeiten für das Edelgemüse. Denn in der Region selbst ist der Absatz in der kurzen Saison zwischen Mitte April und Mitte Juni schon lange nicht mehr zu steigern. Das gleiche gilt für Spreewaldgurken, Teltower Rübchen oder Karpfen aus Peitz. Fest in Brandenburger Hand befand sich außerdem die Tierhalle, die Kindern wahrscheinlich die schönsten Messeerlebnisse bescherte. Rinder-, Schweine- oder Pferdezüchter gaben sich selbstbewusst und wiegelten beim Blick auf die Prachtexemplare ihrer Schautiere jede Diskussion über Nachteile großer Viehbestände einfach ab. „Wir müssen vielmehr aufpassen, dass in unseren Ställen alles vorbildlich läuft“, sagte ein uckermärkischer Viehhalter in einer Gesprächsrunde. Ganz nebenbei warben einige Brandenburger für Berlin. So machten etwa die Reiter und Pferde vom Lotushof bei Beelitz große Lust auf die Europameisterschaft der Islandpferde am 6. und 7. März im Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf.

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