Brandenburg: Erreger in Mücken: Experte rechnet mit Überraschungen
Berlin - Nachdem Wissenschaftler des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts (BNI) für Tropenmedizin in drei Brandenburger Stechmückenarten einen hier neuen Krankheitserreger entdeckt haben, rechnet Matthias Freude, Präsident des Brandenburger Landesumweltamtes, mit weiteren Überraschungen. Freude zeigte sich von der Nachricht, dass die Larven von Hundehautwürmen festgestellt wurden, eher fasziniert als alarmiert.
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Berlin - Nachdem Wissenschaftler des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts (BNI) für Tropenmedizin in drei Brandenburger Stechmückenarten einen hier neuen Krankheitserreger entdeckt haben, rechnet Matthias Freude, Präsident des Brandenburger Landesumweltamtes, mit weiteren Überraschungen. Freude zeigte sich von der Nachricht, dass die Larven von Hundehautwürmen festgestellt wurden, eher fasziniert als alarmiert. Denn die Diagnose ist der aufwendigen Untersuchung von rund 75 000 Stechmücken aus neun Bundesländern zu verdanken. Vorerst könne weiter gelten, dass Mückenstiche zwar lästig seien, aber ungefährlich, sagte Freude. Die Ausbreitung derartiger Krankheiten beginnt laut Freude oft mit einem Zufall – etwa wenn Asien-Rückkehrer gestochen werden und ein Erreger in der Mücke überlebt. „Mit dem Klimawandel werden wir noch große Überraschungen erleben“, prophezeit der Professor. Malaria-Mücken seien bereits hier heimisch, nicht aber der Erreger der Krankheit. „Wir sind ganz nahe dran, dass das klappt“, sagt Freude. In einer Wärmeinsel wie Berlin werde das Temperaturminimum noch leichter erreicht als im Umland. Der Hundehautwurm kann laut BNI theoretisch von der Mücke auf den Menschen übertragen werden und eine Hirnhautentzündungen auslösen. Praktisch sei aus Deutschland keine Infektion bekannt, sondern aus wärmeren Gefilden, zuletzt aus Österreich, Polen und Tschechien. Freude selbst setzt tagsüber auf Autan & Co.; für die Nächte habe er neuerdings ein Moskitonetz: „Kostet nicht viel, hilft wirklich und gibt ein ganz besonderes Schlafgefühl.“ obs
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