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Zwischen Berlin und Hamburg fahren Busse.

© dpa/Jens Kalaene

Ersatzverkehr zwischen Berlin und Hamburg: Brandenburgs Landesregierung hat keine Hinweise auf Sicherheitsmängel

Nach einem Unfall auf der A24 sieht Brandenburg keine Sicherheitsmängel bei den Ersatzbussen zwischen Berlin und Hamburg. Alle Fahrzeuge gelten als sicher.

Stand:

Brandenburgs Landesregierung hat keine Hinweise auf Sicherheitsmängel bei den Bussen, die für den Ersatzverkehr auf der Bahnlinie zwischen Berlin und Hamburg eingesetzt werden. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Gordon Hoffmann und Nicole Walter-Mundt hervo.

Hintergrund der Anfrage war ein Unfall eines im Schienenersatzverkehr eingesetzten Gelenkbusses auf der Autobahn A 24, der – so die Fragesteller – „Fragen nach der Sicherheit“ der Fahrzeuge in mehrfacher Hinsicht aufgeworfen habe. Dazu zählten etwa die Fahreigenschaften der Fahrzeuge bei höheren Geschwindigkeiten, die technische Ausstattung, die Wartung und Kontrolle der Fahrzeuge sowie Anforderungen an das Fahrpersonal.

Wie aus der Antwort auf die parlamentarische Anfrage hervorgeht, müssten täglich etwa zwei Prozent der 142 Gelenkbusse und 66 Solobusse des Ersatzverkehrs ungeplant gewartet werden.

Grund dafür seien kleinere Schäden oder Garantiearbeiten. „Mit Stand 30.09.2025 wurden bei keinem Bus sicherheitsrelevante Mängel festgestellt, die den Weiterbetrieb untersagt oder zur Erlöschung der Betriebserlaubnis geführt hätten“, teilte das Ministerium unter Berufung auf die DB InfraGo als Auftraggeberin des Ersatzverkehrs mit. „Die Fahrtenbuchführung erfolgt digital über ein softwaregestütztes System zur Fahrerdatenanalyse, das direkt mit dem Tachografen verbunden ist.“

Automatisierte Überwachung

Die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten werde automatisiert überwacht und dokumentiert. „Alkoholtests werden täglich rein vorsorglich in allen Niederlassungen durchgeführt.“

Auf Nachfrage unserer Redaktion teilte die Sprecherin des Potsdamer Verkehrsministeriums, Aud Krubert, ferner mit, dass die Deutsche Bahn den Ersatzverkehr als Auftraggeber zuständigkeitshalber regelmäßig kontrolliere. Dazu gehörten auch sicherheitsrelevante Aspekte. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sei hierzu auch in ständiger Abstimmung mit der Deutschen Bahn.

Hingegen betonte die Fragestellerin, die CDU-Verkehrspolitikerin Nicole Walter-Mundt, die Sicherheit der Fahrgäste im Schienenersatzverkehr habe oberste Priorität. „Nach dem Unfall auf der A24 war es wichtig, dass die Landesregierung Klarheit über den Zustand der Fahrzeuge und die Qualifikation des Fahrpersonals schafft“, so die Oranienburger Landtagsabgeordnete gegenüber unserer Redaktion.

„Wir haben als Land Brandenburg eine Verantwortung dafür, dass dieser Ersatzverkehr sicher, zuverlässig und transparent organisiert wird.“ Das betreffe nicht nur die Fahrzeuge, sondern vor allem auch die Fahrerinnen und Fahrer, die täglich eine große Verantwortung trügen. „Ihre Qualifikation, Arbeitsbedingungen und Sicherheit müssen dauerhaft im Fokus stehen.“

Von Verkehrsminister Detlev Tabbert (BSW) erwarte sie, dass er im zuständigen Ausschuss klarstellt, dass alle Fahrzeuge im avisierten Zeitraum tatsächlich zur Verfügung stehen. Zudem müsse der Minister den Ausschuss künftig regelmäßig über den Fortschritt, die Sicherheit und die Betriebslage im Ersatzverkehr informieren. „Nur so kann das Vertrauen der Fahrgäste dauerhaft gesichert werden.“

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