
© C. Fratzke
Winter in Brandenburg und Berlin: Es wird langsam kälter
Die Temperaturen in Brandenburg und Berlin sinken in den kommenden Tagen. Silvester soll schon frostig werden, ab Anfang Januar kann es dann sogar in der Region schneien.
Stand:
Potsdam/Berlin - Vor dem Jahreswechsel soll das Wetter in Berlin und Brandenburg doch noch winterlich werden. Ab Montag dürften die Temperaturen bis Ende der Woche jeden Tag sinken, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Sonntag. Am Mittwoch könne die Höchsttemperatur bereits um den Gefrierpunkt liegen, ab Freitag sei mit Dauerfrost zu rechnen. Dabei bleibe es allerdings in der gesamten Region voraussichtlich trocken und entsprechend schneefrei. „Innerhalb der nächsten Woche erwarten wir keinen Niederschlag.“
Danach könnte in der Region allerdings wieder Schnee fallen. Zumindest für den 4. oder 5. Januar sehen die Meteorologen gute Chancen für erste Flocken und eine möglicherweise dünne Schneedecke. Liegenbleiben wird aber voraussichtlich nichts, denn mehrere Frostnächte, die den Boden richtig durchkühlen, sind nach wie vor in weiter Ferne.
Der wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung
Global wird der diesjährige Winter als der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen. Den wärmsten Heiligabend der Region gab es anno 1977 mit in Berlin-Tempelhof gemessenen 16 Grad. Den Minusrekord maßen die Meteorologen 1969 in Schönefeld (Dahme-Spreewald) mit minus 15,2 Grad. Nur 1876 sei es noch kälter gewesen, nämlich minus 17,5 Grad, sagt DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel. Doch dieser Wert sei wegen der damaligen ungenauen Messmethoden nicht verlässlich.
So frostig wird es noch lange nicht, doch die Temperaturen sinken langsam, aber stetig. Am 29. Dezember werden tagsüber um die sechs Grad, am letzten Tag des Jahres rund noch vier Grad plus erwartet. In der Silvesternacht kann es dann auf minus ein, minus zwei Grad abkühlen. Die kälteste Silvesternacht in Brandenburgs Wettergeschichte geht auf das Jahr 1977 zurück, da wurde in Schönefeld bei minus 21,8 Grad geböllert. Am Kaniswall, einem Erdhügel in Müggelheim mit Wetterstation, zog sich das Thermometer gar auf minus 24 Grad zurück.
Wenn der Meeresspiegel steigt
Klirrende Kälte? Weiter Fehlanzeige. Besonders besorgniserregend sei beim Studium der Wetter- und Klimaphänomene, dass die Temperatur noch nie innerhalb so kurzer Zeit so schnell stieg, sagt Meteorologe Kirchhübel. Nämlich um rund ein Grad in den vergangenen 100 Jahren seit Beginn der Industrialisierung. Und jedes Grad an globaler Erwärmung wird den Meeresspiegel zukünftig wahrscheinlich um mehr als zwei Meter erhöhen, heißt es beim Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung – da ist auch des Berliners Badewanne, die Ostsee, betroffen. (mit dpa)
Annette Kögel
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: