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Brandenburg: Ex-Stadtchef gibt Doktortitel ab Forst: Goldschmidt beendet Plagiatsaffäre

Berlin / Forst - Der frühere Bürgermeister von Forst (Spree-Neiße), Jürgen Goldschmidt (FDP), hat Ende vergangener Woche seinen Doktortitel zurückgegeben. Das wurde dieser Zeitung am Montag von der TU Berlin bestätigt.

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Berlin / Forst - Der frühere Bürgermeister von Forst (Spree-Neiße), Jürgen Goldschmidt (FDP), hat Ende vergangener Woche seinen Doktortitel zurückgegeben. Das wurde dieser Zeitung am Montag von der TU Berlin bestätigt. Insgesamt wurden damit an der TU aktuell zwei Plagiatsfälle abgeschlossen, in dem zwei Promovierte – darunter Goldschmidt – ihre Dissertationen zurückgezogen haben. Beide Fälle wurden vom Internetforum VroniPlag Wiki 2011 und 2012 öffentlich gemacht.

Die TU hatte Jürgen Goldschmidt im Januar 2013 vom Plagiatsverdacht freigesprochen. Der Promotionsausschuss erkenne zwar Mängel in der Zitierweise, erklärte die Uni damals. Er stellte aber die wissenschaftliche Qualität der Arbeit nicht infrage. Goldschmidt erhielt die Auflage, die Arbeit „mit korrekter Zitierweise“ erneut an der Fakultät Planen, Bauen, Umwelt vorzulegen. Das aber machte er dann doch nicht, die mehrfach verlängerte Frist ließ er verstreichen.

VroniPlag Wiki hatte dies kritisiert: Die 450-seitige Arbeit enthalte auf fast 32 Prozent der Seiten Plagiate. Im Fall eines Bauingenieurs, der an derselben Fakultät promoviert wurde, beanstandeten die Plagiatsexperten 24,5 Prozent Abgeschriebenes. Die Rückgabe des Doktortitels durch Goldschmidt fällt mit seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters von Forst zusammen. Im November 2014 hatte er angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen bei der Neuwahl im März nicht wieder antreten zu wollen. Am 6. Mai wurde er von seinem Nachfolger Philipp Wesemann (SPD) abgelöst. -ry

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