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Tödliche Prügelattacke am Alexanderplatz: Fall Jonny K.: Weiterer Tatverdächtiger kommt vor den Haftrichter

Im Fall des zu Tode geprügelten 20-jährigen Jonny K. hat sich ein weiterer Tatverdächtiger der Polizei gestellt. Der 21-jährige Hüseyin I. soll noch heute Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt werden. Zwei Verdächtige sind noch flüchtig.

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Berlin - Am heutigen Donnerstagvormittag um 11 Uhr hat sich ein weiterer Tatverdächtiger gestellt: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei um den mutmaßlich an der Tötung von Jonny beteiligten Hüseyin I (21). Im Beisein seines Verteidigers wandte sich der 21-Jährige an die Mordkommission, nachdem er sich zuvor nach Griechenland abgesetzt hatte. Der Beschuldigte wird derzeit vernommen. Er soll noch heute Nachmittag zur Verkündung des Haftbefehls wegen Körperverletzung mit Todesfolge einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Derweil ist der Tod von Jonny K., der am 14 Oktober von sechs jungen Männern am Alexanderplatz zu Tode geprügelt worden war, noch immer nicht vollständig aufgeklärt.

Wie berichtet, war Jonny K. vor der Bar „Cancun“ so brutal zusammengeschlagen worden, dass er wenig später an einer Hirnverletzung starb. Nach Befragung von Zeugen und der Auswertung von Handy- und Videobildern gelang es den Ermittlern, sechs Verdächtige zu identifizieren.

Der mutmaßliche Haupttäter, Onur U., der Jonny K. vor vier Wochen getötet haben soll, befindet sich offenbar noch immer in der Türkei. Das Rechtshilfeersuchen der dortigen Behörden zur Auslieferung des Verdächtigen sei bereits dort eingegangen, hieß es in Polizeikreisen. Ein weiterer verdächtiger entzieht sich dem Zugriff der deutschen Behörden in Griechenland.

Zwei weitere Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Eine Haftbeschwerde, die einer der Beschuldigten gegen den Haftbefehl und die Entscheidung über die Fortdauer der Haft des Ermittlungsrichters Beschwerde eingelegt hatte, hat das Berliner Landgericht heute abgelehnt. Zuvor war der sechste Verdächtigte zunächst festgenommen und dann wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Für Tina K., die große Schwester von Jonny, ist das alles derzeit allerdings zweitrangig. „Ich bin mir sicher, dass sich jeder bei der Polizei nach Kräften darum kümmert, die Täter zu finden“, sagt sie.

Wie die Ermittlungen laufen, interessiere sie nicht: „Es ist für mich keine Neuigkeit, solange nicht alle Täter endgültig gefasst sind.“, sagte sie. Derzeit arbeitet sie daran das Gedenken an ihren Bruder aufrecht zu erhalten und plant dafür auch eine gemeinnützige Stiftung: "I am Jonny" soll sich für Gewaltprävention an Schulen und Kindergärten einsetzen. (mit sny)

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