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Brandenburg: Familien und Alte zieht es an den Stadtrand

Neue Studie der Berliner Bevölkerungsstruktur

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Berlin - Berlin hat 3,4 Millionen Einwohner – und es werden langsam immer mehr. Dieser Trend, ergänzt durch die viel beschworene „Gentrification“, löst zahllose Umzüge in der Stadt aus und wirbelt die Sozialstruktur Berlins durcheinander. Eine aktuelle Bestandsaufnahme wird jetzt von der Comdirect-Bank vorgelegt, die im September das demografische Wohn- und Lebensumfeld der Berliner auf der Basis verschiedener statistischer Daten für sämtliche 96 Ortsteile untersucht hat. Daraus ergeben sich Aussagen wie beispielsweise jene, dass die höchsten Kinderanteile (bis 18 Jahre) an der Bevölkerung keineswegs unter den viel beschworenen Bionade-Bürgern rund um den Kollwitzplatz zu finden sind, sondern draußen in Gatow (22,2 Prozent), dem Märkischen Viertel (21,9 Prozent) und Dahlem (20,4 Prozent). Der Kinderanteil ganz Berlins liegt bei 14,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 15,2 Prozent. Hohe Kinderquoten finden sich auch in Gesundbrunnen.

Die anteilig meisten Senioren – 60 Jahre oder älter – wohnen in Berlin in den Villengegenden an der Peripherie. Oben auf der Liste steht die Stadtrandsiedlung Malchow (39 Prozent), gefolgt von Grunewald (38,9 Prozent) und Friedrichshagen mit 37,6 Prozent; der Berliner Durchschnitt beträgt nur 24,5 Prozent. Umgekehrt stellt sich die Lage bei den Singles dar, die überwiegend in der Innenstadt leben. In Berlin macht ihr Anteil insgesamt 50,1 Prozent aus, in Friedrichshain aber 57,8 und in Neukölln 57,5 Prozent.

Eine Spezialität der Studie ist die Suche nach „Trendsettern“, verstanden als kulturell aktive, sozial aufstrebende und besonders aufgeschlossene Bürger – hier können die Bionade-Bürger endlich punkten. Die Trendsetter finden sich anteilig am häufigsten in Friedenau (79,7 Prozent), Prenzlauer Berg (79,5) und Friedrichshain (76,8 Prozent). Ein riesiger Unterschied: In ganz Berlin rechnen die Statistiker nur 26,8 Prozent der Bewohner dieser Gruppe zu. Und der Trendsetter-Durchschnitt der fünf Metropolen (neben Berlin München, Hamburg, Köln und Frankfurt/Main) liegt bei 33 Prozent, München führt die Liste mit 50,7 Prozent an.

Die höchste Einwohnerdichte herrscht zurzeit in Friedenau (17181 je km2), Fennpfuhl (14030) und Kreuzberg (13829). Der Berliner Durchschnitt beträgt 3801 Einwohner pro km2 – damit ist Berlin nach München (4366) die am dichtesten besiedelte Metropole Deutschlands. Bernd Matthies

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