Brandenburg: Familienstreit endet tödlich Berliner attackiert seine Mutter und ihren Partner
Berlin - Zwei Tage nach Weihnachten stritt sich die kleine Familie bis aufs Blut. Was der Auslöser des Dramas im Tempelhofer Ortsteil Marienfelde war, ist allerdings völlig unklar.
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Berlin - Zwei Tage nach Weihnachten stritt sich die kleine Familie bis aufs Blut. Was der Auslöser des Dramas im Tempelhofer Ortsteil Marienfelde war, ist allerdings völlig unklar. Polizisten fanden am Sonntagmorgen eine tote Frau und zwei schwer verletzte Männer in dem Haus.
Die Tat geschah in einem großen Mehrfamilienhaus mit mehreren Eingängen an der Föttingerzeile. Nachbarn hatten gegen 9.30 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem sie aus der Wohnung im zweiten Stock einen extrem lauten Streit hörten, der dann offensichtlich eskalierte. Als die ersten Polizisten eintrafen, fanden sie einen schwer verletzten und blutüberströmten Mann im Treppenhaus vor der Wohnungstür. Offensichtlich wollte der 44-Jährige noch Hilfe holen oder sich in Sicherheit bringen, bis er zusammenbrach. In der Wohnung lag eine tote Frau, 50 Jahre alt. Den mutmaßlichen Täter fanden die Beamten wenig später: Der 30-jährige Sohn der Frau lag ebenfalls schwer verletzt vor dem Haus, er war vom Balkon gesprungen. Ein Rettungswagen der Feuerwehr brachte ihn in ein Krankenhaus, dort wird er derzeit unter Polizeibewachung behandelt. Der im Treppenhaus gefundene Lebensgefährte der Frau wurde in ein anderes Krankenhaus gebracht.
Wieso der 30-Jährige seine Mutter tötete und deren Lebensgefährten verletzte, ist unklar. Dem Vernehmen nach soll er die beiden mit einem Messer angegriffen haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht. Weitere Familienangehörige waren nicht in der Wohnung. Die Familie lebte erst seit Januar 2013 in der Vier-Zimmer-Wohnung. Ob der Sohn fest dort wohnte, blieb unklar, er soll allerdings Sachen in einem der Zimmer gehabt haben. Nach ersten Angaben der Polizei ist die Familie bislang der Polizei nicht durch häusliche Gewalt aufgefallen, „es gibt für uns keine Vorgeschichte“, hieß es. Die Mordkommission hielt sich mit Details zurück. Zwar gebe es Hinweise, dass der Sohn die Frau und deren Lebensgefährten mit dem Messer angriff. Er gilt als festgenommen. Ob die Tat als Mord oder Totschlag gewertet wird, soll am Montag entschieden werden, hieß es im Präsidium. Ermittler warnten am Sonntag vor vorschnellen Schlussfolgerungen: Auch wenn der Fall so klar erscheine, könne er sich doch ganz anders abgespielt haben. So sei zum Beispiel unklar, wann der 30-Jährige vom Balkon sprang, ob vor oder nach Eintreffen der Polizei. Ebenso offen ist die Frage, ob er flüchten wollte oder Suizid begehen wollte. Ob der 30-Jährige unter Alkohol oder Drogen stand, ist ebenfalls ungeklärt. Die 5. Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. J. Hasselmann
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