Brandenburg: Festnahme nach weniger als 24 Stunden Messerstecher ist der Polizei bekannt
Berlin - Er kam nicht weit. Am Montag gegen 14 Uhr hat die Polizei einen 18-jährigen Mann festgenommen, der am Sonntag am Rande des Alexanderplatzes einen 30-Jährigen erstochen haben soll.
Stand:
Berlin - Er kam nicht weit. Am Montag gegen 14 Uhr hat die Polizei einen 18-jährigen Mann festgenommen, der am Sonntag am Rande des Alexanderplatzes einen 30-Jährigen erstochen haben soll. Wie berichtet, wurde das Opfer am frühen Nachmittag nach einem heftigen Wortwechsel am Fuße des Gebäudes „Berlin Carré“ getötet. Wegen des dringenden Tatverdachtes soll der Festgenommene am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Zielfahnder nahmen ihn in Friedrichshain auf dem Bürgersteig im Bereich der Wedekindstraße fest. Er gilt als polizeibekannt. Er soll schon mit Gewalt- und Drogendelikten aufgefallen sein. Vermutlich führte auch sein auffälliges Äußeres zum raschen Fahndungserfolg: Er trägt Piercings in Nase und Unterlippe.
Nach der erneuten Bluttat ist die Debatte wieder entbrannt, wie sich weitere Gewalttaten am Alex vorbeugend verhindern lassen. In die Schlagzeilen als Kriminalitätsschwerpunkt geriet der Platz durch den gewaltsamen Tod von Jonny K.. Der 20-Jährige wurde im Oktober 2012 von mehreren jungen Männern so heftig gegen den Kopf getreten, dass er starb. Im Frühjahr dieses Jahres ereigneten sich zwei weitere Attacken. Ein 22-Jähriger wurde mit dem Messer verletzt, ein 44-Jähriger ins Gesicht geschlagen.
Seit Ende 2012 ist die Polizei am Alex täglich und am Wochenende auch nachts mit einem Kontaktmobil präsent, das an wechselnden Standorten parkt. Zwei Beamte sind dort ständig anwesend. Zusätzlich schickt die örtliche Direktion noch werktags, 9 bis 22 Uhr, Sonderstreifen los. Laut Polizei ging die Zahl der Rohheitsdelikte am Alex dadurch 2013 zurück. Genaue Zahlen liegen bislang aber nicht vor.
Aus Sicht von Mittes Ordnungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) können noch mehr Polizisten allein das Problem der Gewalt nicht lösen. Damit bekämpfe man allenfalls die Symptome, nicht aber die Ursachen. Am Alex müsse es vonseiten der Sozialarbeit mehr Angebote geben. Auch Beamte des Landeskriminalamtes sagten, dass sich an dem Platz „gesamtgesellschaftliche Probleme“ widerspiegeln würden, die mit Polizeipräsenz nicht zu lösen seien. Besonders Jugendkriminalität sei ein soziales, kein polizeiliches Problem.
Der Täter hatte am Sonntag mit Freunden eine Disko verlassen und war seinem Opfer an der Ecke Rosa-Luxemburg/Karl-Liebknecht-Straße begegnet. Offenbar beleidigte er eine Frau, die in Begleitung des Opfers unterwegs war. Der 30-Jährige sprang der Frau bei – und wurde nach einem Wortwechsel niedergestochen. T. Hummel / C. Stollowsky
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: