Brandenburg: Flächendeckendes Internet bis Ende 2009
Breitband-Funkübertragung: Nutzung ehemals militärisch genutzter Frequenzen wird geprüft
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Potsdam - Im Land Brandenburg wird keine Region und kein Ort von der Nutzung schneller Internetverbindungen abgetrennt. Dies bekräftigte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) am Freitag bei der Präsentation funkgestützter Lösungen für ländliche Regionen in Potsdam. „Breitbandanbindung ist heute Teil der Infrastruktur wie Straße oder Stromleitung“, sagte Platzeck und unterstrich: Angebote für schnelle Verbindung gebe es weitgehend flächendeckend bis Ende 2009. Die jetzt noch „weißen Flecken“ würden verschwinden.
Das Internet sei längst ein unverzichtbares Medium sowohl für die Wirtschaft als auch für den privaten Gebrauch. Daher sei es wichtig, dass jeder Brandenburger Zugang zu einem schnellen Internet bekomme.
Die Menschen könnten nicht warten, bis überall neue Kabel verlegt seien. „Und sie müssen es auch nicht“, sagte der Regierungschef bei einer Präsentation von technischen Lösungen in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam. Der Weg zur Erreichung des ehrgeizigen Ziels sei die Breitband-Funkübertragung. Es laufen im Land mehrere Versuche zur Nutzung frei gewordener Rundfunk- und ehemals militärisch genutzter Frequenzen.
Sie werden nach der Umstellung auf digitale Übertragung nicht mehr benötigt und seien gut für das Internet zu nutzen. Die Frequenzen sind nach Angaben von Technikern hervorragend geeignet, auch in fernen Regionen stabile Verbindungen zu gewährleisten ohne den TV- Empfang zu stören. IHK-Präsident Victor Stimming meinte, bei dem Angebot für schnelles Internet in ländlichen Regionen werden Wirtschaftlichkeit und technische Vernunft siegen. Auch er sei zuversichtlich, dass Ende des Jahres kaum noch eine Region von schnellen Verbindungen abgeschnitten sein wird. Nach seiner Ansicht sind die Geräte für den Internetanschluss bezahlbar. Solche Modems würden wenige hundert Euro kosten, sagte Stimming und verwies darauf, dass er vor Jahren für einen solchen Anschluss 20 000 Euro bezahlen sollte. Die Geräte würden beim Funkwerk Dabendorf (Teltow-Fläming) gefertigt.
Der Städte- und Gemeindebund hatte zum Wochenbeginn auf seiner Mitgliederversammlung die Möglichkeiten der Breitband-Funkübertragung demonstriert. Ein schneller Internetzugang im ländlichen Raum sei wichtig für Investoren und die Zukunftsfähigkeit der Regionen, hieß es. Zum Zeitpunkt eines flächendeckenden Angebots hatte Geschäftsführer Karl-Ludwig Böttcher gesagt: „Wir hoffen, dass wir das bis Ende 2009 oder Anfang 2010 hinbekommen.“
Die CDU im Landtag sieht das Thema Breitbandversorgung etwas kritischer. Das Ende 2008 in einer Regierungserklärung ausgegebene Ziel, bis Ende dieses Jahres alle sogenannten weißen Flecken zu beseitigen, findet sich im Entwurf des CDU-Wahlprogramms jedoch nicht wieder (PNN berichteten). „Wir wollen nichts versprechen, was nicht einzuhalten ist“, sagte Generalsekretär Dieter Dombrowski. dpa/PNN
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