Brandenburg: Flugsicherung: Kursänderungen bei Starts wegen Umweltschutz
Berlin - Noch hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Anfrage von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zu Abweichungen von den Flugrouten nicht beantwortet, die sie bisher als „wetterbedingt“ begründet hat. Inzwischen liegt dieser Zeitung ein Schreiben vor, in dem die DFS als Grund für das Abweichen von der Route auch die Möglichkeit nennt, „den Flugweg zu verkürzen, wodurch Treibstoff und somit auch CO2-Emissionen gespart werden.
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Berlin - Noch hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) die Anfrage von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) zu Abweichungen von den Flugrouten nicht beantwortet, die sie bisher als „wetterbedingt“ begründet hat. Inzwischen liegt dieser Zeitung ein Schreiben vor, in dem die DFS als Grund für das Abweichen von der Route auch die Möglichkeit nennt, „den Flugweg zu verkürzen, wodurch Treibstoff und somit auch CO2-Emissionen gespart werden.“ Ziel sei es, den Flugverkehr „sicher, flüssig und geordnet“ abzuwickeln, sagte DFS-Sprecherin Kristina Kelek.
Flugzeuge sollen nach dem Start bis zu einer Höhe von 5000 Fuß (1,5 Kilometer) den vorgegebenen Kurs einhalten und erst dann die Richtung ändern. Tatsächlich geben die Lotsen den Piloten auch schon in einer Höhe von etwa 2000 Fuß (610 Meter) die Freigabe zum Verlassen der Route. Durch das frühere Abbiegen werden dann Bereiche in geringen Höhen überflogen, über denen gar keine Flugstrecke vorgesehen ist. Ein Grund neben der Treibstoffersparnis könnte auch anderer Flugverkehr sein, der einen kontinuierlichen Steig- oder Sinkflug verhindern würde, heißt es in dem Schreiben weiter. Im Nahbereich seien die Abweichungen allerdings „die absolute Ausnahme“ und kämen in der Regel nur vor, wenn besondere Gründe dies erforderten, zum Beispiel bei Gewitterwolken, wenn eine sichere Flugbewegung anders nicht möglich wäre.
Nach Beschwerden von Bürgerinitiativen aus dem Südwesten Berlins hatte Ramsauer die DFS gebeten, die vorzeitigen Kursabweichungen zu begründen. Für die Bundesregierung sei der Schutz der Anwohner vor Fluglärm ein wichtiges Anliegen. Die Sicherheit stehe natürlich an oberster Stelle, aber der Lärmschutz sei ebenso wichtig wie wirtschaftliche Gesichtspunkte. Ähnlich argumentiert der Berliner Bundestagsabgeordnete Jan- Marco Luczak (CDU) aus Lichtenrade. Die Flugrouten stellten einen austarierten Kompromiss der Interessen dar, um den Betroffene oft monatelang gerungen hätten. Das Verlassen der Route bereits in rund 2000 Fuß ist relativ selten. Am 28. Juli wurden drei Flüge über Berlin registriert, am 29. Juli führten zwei, allerdings in den frühen Morgenstunden, südlich über Blankenfelde. Die frühen Freigaben werden sowohl für Schönefeld als auch Tegel erteilt – oft für Billigfluglinien. Klaus Kurpjuweit
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