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Neuer Fahrplan. Zum Saisonstart am Osterwochenende haben die Betreiber der Strecke Templin-Fürstenberg nun einiges geändert. Jeder kann nach Lust und Laune in Fürstenberg oder Templin starten.

© Michael Urban/ddp

Von Michael Klug: Freie Fahrt für Draisinen-Fans

In Templin können Touristen jetzt auf zwei Strecken Touren machen / Alte Maschinen werden getauscht

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Templin – Irgendwann im vergangenen Jahr hatte Sabine Hertrich genug: „Die 40 Kilometer lange Draisinenstrecke zwischen Templin und Fürstenberg wurde unattraktiv und touristenunfreundlich betrieben.“ Weil die Geschäftsführerin des Templiner Tourismusvereins jedoch fest überzeugt war vom Anziehungspotenzial ihrer Draisinenbahn auf Besucher, entzog sie dem damaligen Betreiber die Draisinen-Lizenz und handelte. „Zum 1. Januar wurde die Strecke an die Betreiber der Erlebnisbahn Zossen verkauft“, berichtet Hertrich.

Zum Saisonstart am Osterwochenende haben die nach eigenem Bekunden fanatischen Draisinenenthusiasten auf der Strecke im Norden Brandenburgs nun einiges geändert. Zunächst wurde der Fahrplan neu gestaltet. „Bislang war es nicht möglich, an einem frei wählbaren Tag in eine gewünschte Richtung zu fahren“, sagt Geschäftsführer Jan Jähnke. Wer die neue Strecke nun ausprobieren will, muss sich nicht mehr die komplizierte Einteilung der jeweiligen Startpunkte nach geraden und ungeraden Tagen merken. „Jeder kann nach Lust und Laune einen Termin im Kalender aussuchen, sich für Fürstenberg oder Templin entscheiden und dann eine Draisine buchen“, sagte Jähnke.

Zudem haben die Betreiber entlang der Strecke 15 Rastplätze eingerichtet, an denen die Draisinen von den Schienen genommen werden können. Fahrgäste können dadurch an idyllischen Orten wie dem Kirchlein im Grünen in Alt-Placht oder am Lychener See oder dem bekannten Weihnachtspostamt in Himmelpfort verweilen.

Noch allerdings stehen die verschlissenen Draisinen der Bahntochter BEX auf den Gleisen. Im Laufe dieses Jahres soll sich das aber ändern. „Die Wagen sind nicht mehr zu gebrauchen und werden nach und nach ausgetauscht“, verspricht Jähnke. Auf den neuen und leichtgängigen Wagen haben dann bis zu vier Fahrgäste Platz. Zwei treten wie gehabt an den Seiten in die Pedale, zwei weitere können sich auf einer Holzbank zurücklehnen und die Fahrt genießen.

Bis zur Saison 2011 soll zudem eine neue Erfindung auf den rund 40 Kilometern langen Eisenbahngleisen zum Einsatz kommen: „Wir tüfteln gerade an einer Draisine mit herausnehmbaren Tourenfahrrädern. Bei jedem Stopp kann dann gleich die Umgebung erkundet werden“, sagt Jähnke. Der Prototyp sei bereits fertig, die Serienreife stehe unmittelbar bevor. Mit der Strecke Templin-Fürstenberg bekommt der Norden bereits die zweite Draisinenstrecke in diesem Jahr. Während Jähnkes Firma ab Ostern die Fahrt von Templin aus gen Westen möglich macht, starten die Draisinen von Axel Pötsch bereits seit dem 24. März in den Norden der Uckermark in Richtung Prenzlau. Auf 16 Kilometern führt die Strecke vor allem durch Wälder und an Seen vorüber, Gäste können auch hier nach Belieben an mehreren Rastplätzen einen Halt einlegen. Im Laufe des Jahres soll die Strecke komplett instandgesetzt und auf insgesamt 35 Kilometern befahrbar sein.

Michael Klug

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