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Brandenburg: Friedliches Rockertreffen

500 Hells Angels feiern in Cottbus ihre Ortsgruppe

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Cottbus- Mehrere Hundertschaften der Polizei waren am Wochenende wegen einer Feier der Hells Angels im Einsatz. Das Treffen der Rockerbruderschaft verlief friedlich. Die Hells Angels feierten das fünfjährige Bestehen ihres Cottbuser Charters, also der lokalen Dependance des Motorradklubs. Im Vorfeld war viel über mögliche Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Rockern spekuliert worden. Eine Polizeisprecherin sagte am Sonntag jedoch, zu keiner Zeit habe es Zwischenfälle rund um das Vereinsgelände am Rande von Kolkwitz bei Cottbus gegeben. Dort haben die Hells Angels ihr Klubhaus. Bei Polizeikontrollen an den Zufahrten zum Vereinsheim hat die Polizei eigenen Angaben zufolge allerdings Messer und Schlagringe beschlagnahmt. Zu dem Treffen waren nach Rockerangaben mehr als 500 Hells Angels aus ganz Deutschland gekommen. Außerdem waren Mitglieder aus Dänemark, Finnland, Österreich und der Schweiz angereist. Skandinavien gilt als Rockerhochburg.

Erklärtes Ziel der Brandenburger Behörden ist es, keine zur Machtdemonstration geeigneten Treffen von einschlägig bekannten Rockergruppen zuzulassen. Ein ursprünglich geplantes Treffen der Hells Angels in der Innenstadt von Cottbus war deshalb untersagt worden. Am vergangenen Mittwoch hatten Polizisten das Vereinsheim sowie Privatwohnungen durchsucht, dabei waren auch Schusswaffen gefunden worden. In den vergangenen Monaten hatte es bundesweit Verbote einzelner Rockerklubs gegeben. In Berlin und Potsdam lösten sich außerdem Hells-Angels-Sektionen, aber auch die Niederlassung der Bandidos in Hennigsdorf auf, die besonders stark im Visier der Polizei standen. In der Region sind neben den Hells Angels vor allem die Bandidos und der Gremium MC aktiv. Streit gibt es immer wieder um Einfluss im Nachtleben. Zuletzt hatten sich Hells Angels und Männer des Gremium MC in Königs Wusterhausen blutige Auseinandersetzungen geliefert.

Dass sich einzelne örtliche Ableger der Klubs nun auflösten, ist für die Ermittler dennoch kein Grund zur Entwarnung. Die Gefahr, die von den Rockerklubs ausging, bleibe bestehen, heißt es aus der Polizei. Deutschlandweit lösten sich besonders jene Klubs auf, die unter besonderer Beobachtung der Sicherheitsbehörden stehen. Damit wollten die Klubs Macht und Vermögen sichern und sich der strengen Beobachtung entziehen, um wieder in Ruhe ihren Geschäften nachzugehen. Zudem seien auch in Brandenburg Neugründungen mit dem alten Personal nicht ausgeschlossen, die angespannte und gefährliche Lage habe sich in den vergangenen Wochen sogar verschärft, hieß es von Ermittlern. Es könne jederzeit zu neuen gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen. axf/hah

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