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Brandenburg: Friedrichs Figuren – ganz nah

Skulpturen vom Neuen Palais sind jetzt in der Orangerie in Sanssouci zu sehen

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Potsdam - Aus sechs bis acht Fuß Höhe fällt der Blick von Herkules, Flora oder einer Nymphe auf die Besucher des neuen Skulpturenhauses herab, das die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am kommenden Sonntag erstmals öffentlich zugänglich macht. 78 überlebensgroße Figuren und Puttengruppen, die die Fassaden des Neuen Palais, der beiden Commungebäude und der sie verbindenden Kolonnaden im Park Sanssouci schmückten, haben in der ehemaligen Kleinen Orangerie Platz gefunden. Das Gebäude, das in der DDR-Zeit als Turnhalle für die Pädagogische Hochschule genutzt wurde, ist in den letzten Monaten durch die Bauabteilung der Stiftung für den neuen Zweck hergerichtet worden. Die tonnenschweren Figuren lagerten bisher in 15 unterschiedlichen Depots.

Das neue Skulpturenhaus soll gleichzeitig die Vorstufe eines Lapidariums sein, in dem die wertvollen, am Bau selbst längst durch Kopien ersetzten Originale nicht nur vor Wetter geschützt aufbewahrt, sondern auch zur Schau gestellt werden können. Allerdings ist die Orangerie dafür zu klein – die Stiftung strebt nach Worten von Generaldirektor Hartmut Dorgerloh nach wie vor ein großes, repräsentatives Lapidarium in der Potsdamer Innenstadt an. Favorisiert wird dafür der Standort des ehemaligen Langen Stalls an der Garnisonkirche. Allerdings gehört das Grundstück nicht der Stiftung. Auf der Informationstafel des neuen Skulpturenhauses wird bereits dargestellt, wie das Großlapidarium aussehen könnte.

Jetzt aber kann erst einmal das Publikum die Skulpturen, die größtenteils im Auftrag Friedrichs II. während der Bauzeit des Neuen Palais 1763 bis 1769 entstanden, ganz aus der Nähe betrachten.

Das Orangeriedepot ist an den Sonntagen bis Ostern und an den Osterfeiertagen vom 6. bis 9. April jeweils von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro. Ab 13. Mai 2007 kann das Depot im Zusammenhang mit den Sonderführungen zur Schaubaustelle Kolonnade besichtigt werden. Weitere Informationen im Internet unter www.spsg.de.

Erhart Hohenstein

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