Brandenburg: Fröhlich ins neue Jahr
Hunderttausende feierten in Berlin friedlich am Brandenburger Tor. Polizei zieht positive Bilanz
Stand:
In Berlin haben Hunderttausende Menschen am Brandenburger Tor auf Deutschlands größter Silvesterparty friedlich und ausgelassen das neue Jahr begrüßt. Größere Zwischenfälle gab es nicht, selbst die Terrorwarnung aus München sorgte kaum für größere Unruhe. Auch in Brandenburg zog die Polizei eine positive Bilanz der Einsätze.
In der Bundeshauptstadt musste die Polizei zwar häufiger ausrücken als im auffallend ruhigen Vorjahr, dabei habe es aber wenig herausragende Fälle gegeben, hieß es. In drei Bezirken wurden Polizisten allerdings von größeren Menschenmengen mit Böllern oder Steinen attackiert, drei Polizisten wurden dabei verletzt. Sieben Menschen, darunter zwei Kinder, erlitten durch explodierende Böller schwerste Verletzungen, ihnen mussten Finger oder Teile der Hand amputiert werden. Die Feuerwehr zählte trotz der feuchten Witterung viele Balkonbrände, die durch Raketen ausgelöst wurden.
Gegen 4 Uhr früh ereigneten sich aber zwei tragische Todesfälle. Zwei junge Männer starben auf U-Bahn-Gleisen, und zwar nahezu zeitgleich. Der Fahrer eines Zuges der U5 entdeckte um 4.10 Uhr im Tunnel zwischen den Bahnhöfen Kaulsdorf-Nord und Wuhletal eine leblose Person im Nachbargleis. Eine Obduktion soll nun die Todesursache klären. Unklar ist, ob es ein Unfall oder ein Suizid war. Kurz darauf wurde in Reinickendorf ein 20-Jähriger von einem Zug erfasst. Nach Polizeiangaben war der junge Mann stark alkoholisiert nahe dem Bahnhof Scharnweberstraße über die Schienen gelaufen.
In Brandenburg registrierte die Polizei in der Silvesternacht keine größeren Vorkommnisse. Es gab aber Brände durch Böller und Raketen. Die Beamten seien vor allem zu Sachbeschädigungen und kleineren Feuern sowie zu Streitereien gerufen worden, sagte ein Sprecher des Lagedienstes des Polizeipräsidiums Potsdam am Freitag.
Landesweit wurden rund 700 Einsätze zwischen 18 Uhr und dem Neujahrstag bis 6 Uhr registriert. Vielfach richteten in Deutschland nicht zugelassene Feuerwerkskörper Schäden an. Verletzt wurde aber niemand, sagte der Polizeisprecher.
Zu einem Dachstuhlbrand eines Hauses kam es am Abend in Strausberg (Märkisch-Oderland). Die Flammen griffen laut Polizei auf drei Wohnungen über. Verletzt wurde niemand. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Ursache für das Feuer ist bislang noch unklar.
Zudem setzten in Eberswalde (Barnim) Unbekannte mit Böllern eine Mülltonne in Brand, hieß es. In der Folge umherfliegende Plastikteile beschädigten ein Auto. Auch in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) brannten Mülltonnen. In Eichwalde (Dahme-Spreewald) sprengten Unbekannte einen Snack-Automaten. In Waltersdorf (Dahme-Spreewald) wurde schließlich eine selbst gebaute Zwei-Zoll-Kugelbombe entdeckt. Sie steckte in einem Metallrohr, das offensichtlich ein Feuerwerksbastler in einem Eimer am Straßenrand abgestellt hatte, teilte die Polizei weiter mit.
Steffi Prutean, Jörn Hasselmann
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: