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Valentinstag im Tierreich: Frühlingserwachen

Der BUND Brandenburg weiß zum Valentinstag, was Vögel für die Liebe tun. Da kann sich auch der Mensch was abgucken.

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Potsdam - Ja, die Liebe. Es ist Valentinstag, Paare beschenken sich. Nach Erfahrung der Blumenhändler sind es vor allem die Männer, die Frauen, Freundinnen und Geliebte mit Blumen erfreuen wollen. Andere versuchen es mit einem leckeren Essen oder einem Konzertbesuch. Doch eine Erfindung der Menschen ist dieses Ritual keineswegs, wie der Umweltverband BUND Brandenburg in einer Pressemitteilung zum Valentinstag zu berichten wusste. Bei den Vögeln werden die Weibchen schon seit vielen Millionen Jahren von ihren Männchen auf vielfältige Weise beschenkt.

Nun erschließt sich nicht gleich ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Liebesleben der Menschen, dem durch allerlei Werbung der Blumenhändlerbranche immer aufs neu aufgefrischte Ritual am Valentinstag und dem Balzverhalten von Vögeln. Aber vielleicht lässt sich aus der Natur für das Leben von Mann und Frau noch einiges lernen für den Alltag. Der BUND überschrieb denn auch seine Pressemitteilung so: „Wie Männchen und Weibchen ihre Beziehungen auffrischen und ihre Bindung festigen.“ Gerade für Paare in langjährigen Beziehungen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Wie es der Zufall will, hat ein Mitglied des brandenburgischen Landesverbandes des BUND kürzlich erst ein Buch veröffentlicht mit dem Titel: „Liebeslust und Ehefrust der Vögel“. Darin beschreibt der Naturwissenschaftler und Autor Ernst Paul Dörfler „recht amüsant, was sich Männchen so alles einfallen lassen, um ein Weibchen für sich zu gewinnen und zu binden“, teilte der Umweltverband mit.

Es ist also eine Einbahnstraße: Denn beschenkt werden fast immer nur die Weibchen – und sie verlangen danach. Denn sie tragen die Hauptlast im Alltag, müssen die Eier legen und haben Auch beim Nestbau, Brüten und Aufziehen der Jungen mehr zu tun. Das alles kostet Kraft und deshalb fordern die Weibchen geradezu nahrhafte Geschenke. Anhand der Gaben können die Weibchen die Qualitäten des Männchens beurteilen, sie legen Wert auf fitte Partner, die auch in der Lage sind, eine Vogelfamilie zu ernähren und zu beschützen. Bei den Eisvögeln, so wird berichtet, fordern die Weibchen das Brautgeschenk sogar vor jedem Begattungsakt. Ohne Fischhappen keine körperliche Annäherung, erst die vom Männchen servierte Mahlzeit, dann folgt die Liebeslust. Die Stare versuchen es auch mit Blumen und schmücken ihre Wohnhöhle mit Blüten aus, auf deren Besichtigung vor der Vereinigung legen die Weibchen wert. Bei Krähen und Reihern lassen sich die Weibchen gern Kopf- und Halsgefieder putzen – die Männchen entfernen Läuse und Zecken an schwer erreichbaren Körperstellen und besänftigen zugleich ihre Partnerinnen an den sehr sensiblen Stellen.

All das dient nur einem Zweck: die Paarbindung zu festigen und Aggressionen abzubauen. Damit übersteht das Paar eine gewisse Zeit – um sich fortzupflanzen und den Nachwuchs aufzupäppeln. Schon nach einigen Wochen oder wenigen Monaten aber, wenn die Jungvögel flügge sind, ist bei den meisten Vogelpaaren Schluss. Jeder fliegt seiner Wege. Bis zum nächsten Frühling, dann beginnt das Werben und Beschenken von Neuem. Aber wie soll Mann das Frau erklären?axf

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