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HINTERGRUND: Fünf Fragen zu CCS

Wie funktionert CCS?Bei der Technologie wird Kohlenstoffdioxid (CO2) aus den Abgasen etwa von Kohlekraftwerken herausgefiltert, verflüssigt, weitertransportiert und unterirdisch eingelagert.

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Wie funktionert CCS?

Bei der Technologie wird Kohlenstoffdioxid (CO2) aus den Abgasen etwa von Kohlekraftwerken herausgefiltert, verflüssigt, weitertransportiert und unterirdisch eingelagert. Speicher können erschöpfte Erdgasfelder oder tiefliegende poröse Gesteinsschichten sein. Diese Formationen gibt es in Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Ist CCS schon im Einsatz?

Die CCS-Technologie wird kommerziell bei der Erdöl- und Erdgasförderung genutzt. Der Routine-Einsatz in Großkraftwerken ist noch Zukunftsmusik. Bislang gibt es nur in Brandenburg eine Pilotanlage: Seit 2008 testet der Energiekonzern Vattenfall dort die CO2-Abtrennung in „Schwarze Pumpe“. In den nächsten Jahren will der Konzern ein großen Testkraftwerk bauen. In Ketzin wird testweise CO2 in wasserführenden Gesteinsschichten gespeichert.

Was sind die Chancen?

Industrie und Bundesregierung sehen CCS als Brückentechnologie auf dem Weg ins Zeitalter regenerativer Energienutzung. Mit ihr lasse sich der CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken verringern, die trotz Klimaschädlichkeit zur Stromerzeugung wichtig sind. Zudem hofft Deutschland auf Exporte.

Was sind die Gefahren?

Kritiker monieren, die Lagerstätten könnten nicht dicht sein, das CO2 wieder austreten. Im günstigsten Fall dürfte es sich verflüchtigen – dann ist der Klimaschutz-Effekt dahin. Auch sei das Verhalten in der Erde nicht hinreichend erforscht. So könne CO2 im Boden das Grundwasser versalzen und das Einpressen unter Druck Erdbeben verursachen. Ökonomen halten die Technik für zu teuer.

Was ist mit der Sicherheit?

Laut Bundesregierung ist die Langzeit-Sicherheit der Speicher „zentraler Maßstab“ für ihre Zulassung. Die Betreiber müssen sich finanziell für den Fall von Schäden absichern. 30 Jahre nach Ende des Betriebs übertragen die Firmen die Lager an den Staat – müssen die Langzeit-Sicherheit nachweisen. AFP

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