Brandenburg: GdL-Streik: Bus statt Privatbahn

Berlin - Lokführer privater Bahnen haben am Montag bundesweit gestreikt. Von dem 24-stündigen Ausstand waren auch mehrere Strecken der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) in Ostbrandenburg und Berlin betroffen, wie eine ODEG-Sprecherin mitteilte. Zwischen Beeskow und Frankfurt (Oder), Eberswalde und Frankfurt, Eberswalde und Joachimsthal, Ahrensfelde und Werneuchen sowie Fürstenwalde und Bad Saarow wurden Züge durch Busse ersetzt. Auf einigen Berlin-nahen Abschnitten mussten Reisende auf die parallel fahrende S-Bahn ausweichen.

Am Nachmittag verkehrten nur zwischen Königs Wusterhausen und Beeskow sowie Berlin-Lichtenberg und Eberswalde weiterhin Züge, wie die Sprecherin sagte. Keine Streikauswirkungen gab es dagegen nach eigenen Angaben bei der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB), die unter anderem die Strecke zwischen Berlin-Lichtenberg und Küstrin betreibt. Nicht betroffen von dem Ausstand war die Deutsche Bahn, die sich mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Tarifverhandlungen befindet. Ein Sprecher des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg bezeichnete die Aktion als Erfolg. Die Streikbeteiligung sei recht hoch. Der Sprecher hoffte, dass die privaten Arbeitgeber jetzt einlenken und sich mit der GDL an einen Tisch setzen.

Der bundesweite Ausstand hatte gegen drei Uhr begonnen. GDL-Chef Claus Weselsky sagte, 26 Unternehmen seien betroffen. Die GDL begründete den Schritt mit der Weigerung der Privatbahnen, über einen Rahmentarifvertrag nach der Vorstellung der Gewerkschaft zu verhandeln. Sie fordert von den Privatbahnen ein einheitliches Mindesteinkommen auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn und eine bessere Absicherung der Lokführer bei Berufsunfähigkeit. Jörg Schreiber

Jörg Schreiber