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Brandenburg: Geburten-Soap: Vivantes einig mit TV-Firma

Berlin - Vier Monate nach dem Streit um eine Fernsehproduktion in Kreißsälen des Berliner Krankenhausbetreibers Vivantes steht nun wohl fest, dass der Drehstopp die Klinikkette weniger kosten wird als angenommen. Wie berichtet, hatte die Leitung der landeseigenen Kliniken beschlossen, die Dreharbeiten für eine umstrittene Geburten-Dokumentation nach politischem Druck zu beenden.

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Berlin - Vier Monate nach dem Streit um eine Fernsehproduktion in Kreißsälen des Berliner Krankenhausbetreibers Vivantes steht nun wohl fest, dass der Drehstopp die Klinikkette weniger kosten wird als angenommen. Wie berichtet, hatte die Leitung der landeseigenen Kliniken beschlossen, die Dreharbeiten für eine umstrittene Geburten-Dokumentation nach politischem Druck zu beenden. Die betroffene TV-Firma aus München hatte zuvor mit Vivantes einen Vertrag abgeschlossen, ersten Schätzungen zufolge wurde von bis zu zwei Millionen Euro Schadensersatz ausgegangen.

Man habe sich einvernehmlich über die Vertragsaufhebung und einen Kompromiss geeinigt, teilte Vivantes auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Aus Klinikkreisen hieß es, der staatliche Krankenhausbetreiber müsse deutlich weniger als zwei Millionen Euro zahlen. Weder Vivantes noch die Münchner Produktionsfirma nannten allerdings eine konkrete Summe.

Im März waren in Kreißsälen der Vivantes-Klinik in Friedrichshain 27 Kameras installiert worden. Sie filmten Geburten und den Arbeitsalltag der Station für das einst geplante Format „Babyboom – Willkommen im Leben“. Eltern und Mitarbeiter hatten zuvor schriftlich eingewilligt. Das Material habe wohl bereits für zwei Sendungen gereicht, hieß es, als Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) den Dreh stoppen ließ. Er sehe die Rechte der Neugeborenen in Gefahr, teilte der Senator mit. Czaja gehört als Vertreter des Eigentümers, also des Senats, dem Vivantes-Aufsichtsrat an.

Der Klinikvorstand um den bis vor Kurzem amtierenden Joachim Bovelet sagte die geplante Sendung ab. Derzeit wird für Bovelet ein Nachfolger gesucht. Der Klinikmanager ist dem Vernehmen nach immer wieder mit dem Senat aneinandergeraten und fühlte sich schon 2012 gegängelt.Hannes Heine

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