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Brandenburg: Gedenkfeiern erinnern an KZ-Befreiung

Oranienburg - Mit Gedenkveranstaltungen haben die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und das Land Brandenburg am Wochenende an die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 72 Jahren erinnert. Die zentrale Feier fand am Sonntag in der Gedenkstätte Sachsenhausen statt.

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Oranienburg - Mit Gedenkveranstaltungen haben die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und das Land Brandenburg am Wochenende an die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 72 Jahren erinnert. Die zentrale Feier fand am Sonntag in der Gedenkstätte Sachsenhausen statt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rief zur Verteidigung der Demokratie auf. Wer sich mit den Schicksalen der NS-Opfer beschäftige, lerne den Wert von Frieden, Freiheit und Demokratie zu schätzen, sagte er. Gedenkstätten wie Sachsenhausen seien „Orte des Anstoßes“. Sie machten bewusst, wie leicht demokratische Strukturen angegriffen werden können und wie schwer es sei, sie zu verteidigen. Gedenkstätten und Gedenkorte zeigten aber nicht nur Unterdrückung, Barbarei und Willkür der NS-Diktatur. Sie zeigten auch, welche Handlungsmöglichkeiten der Einzelne in der Diktatur besaß und was verantwortungsvolles Gewissen bewirken könne.

Das KZ Sachsenhausen hatte als Modell- und Schulungslager eine Sonderstellung im NS-System. Die Verwaltungszentrale für alle Konzentrationslager im deutschen Machtbereich war 1938 von Berlin nach Oranienburg verlegt worden. Von 1936 bis 1945 waren in Sachsenhausen mehr als 200 000 Menschen inhaftiert. In Ravensbrück entstand 1939 das größte Frauen-KZ auf deutschem Gebiet. Im April 1941 wurde ein Männerlager angegliedert, 1942 kam das „Jugendschutzlager Uckermark“ für junge Frauen dazu. Bis 1945 wurden in Ravensbrück etwa 132 000 Frauen und Kinder, 20 000 Männer und 1000 weibliche Jugendliche von den Nazis gefangen gehalten.

In Brandenburg-Görden wurde am Sonntag der Befreiung des dortigen Zuchthauses gedacht. Besonders im Fokus stand das Schicksal der griechischen Gefangenen im Zuchthaus Brandenburg-Görden. So erinnerte Diana Stavropoulous an ihren Vater Apostolos Stavropoulos (1926–2014), der 1944/45 dort inhaftiert war. Er gehörte zu den 282 Griechen, die zwischen April und September 1944 in das Zuchthaus oder eines der Außenlager verschleppt wurden. Wie viele seiner Landsleute kam auch Stavropoulos in das Außenlager bei den Arado-Flugzeugwerken, das wegen des hohen Anteils griechischer Häftlinge „Griechenlager“ genannt wurde. Jens Büttner

Die Rede des niederländischen Schriftstellers Geert Mak bei der Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen auf Seite 23

Jens Büttner

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