Brandenburg: Gemeinde Stechlin druckt Protest-Urlaubskarten
Länderübergreifende Arbeitsgruppe kümmert sich um Naturschutz in Kyritz-Ruppiner Heide
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Länderübergreifende Arbeitsgruppe kümmert sich um Naturschutz in Kyritz-Ruppiner Heide Sewekow/Stechlin - Die Region der Kyritz-Ruppiner Heide steht im Mittelpunkt einer neu gegründeten länderübergreifenden „Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Berlin/Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern“. Die Umweltminister von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Birthler (SPD) und Wolfgang Methling (PDS), sagten am Freitag in Sewekow, sie erwarteten von der Initiative „einen neuen, kräftigen Impuls“ zur Förderung zusammenhängender Landschaftsräume. Birthler und Methling haben gemeinsam mit Berlins Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) die Schirmherrschaft für die Arbeitsgemeinschaft übernommen. Hintergrund ist die von der Bundeswehr geplante Wiederinbetriebnahme des ehemaligen Truppenübungsplatzes bei Wittstock. Das „Bombodrom“ soll unter anderem für Tiefflüge genutzt werden. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg lehnen das jedoch ab. Zu der Gründungsveranstaltung hatten mehrere Naturschutzverbände, die Bürgerinitiative Freier Himmel, der Müritz-Nationalpark, der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und die Unternehmerinitiative Pro Heide eingeladen. Birthler betonte, Naturschutz kenne keine Grenzen. Die drei Länder seien naturräumlich und sozioökonomisch eng miteinander verknüpft. Methling ergänzte, er betrachte die Pläne der Bundeswehr mit Sorge. Er teile die Befürchtungen der „Bombodrom“-Gegner und unterstütze die Bestrebungen für eine zivile Nutzung der Heidelandschaft. Nach Ansicht von Methling stellt das „Bomdodrom“ touristische Projekte und Investitionen im Müritz-Nationalpark sowie die nachhaltige touristische Entwicklung der Mecklenburgischen Seenplatte in Frage. Lärm und Luftverunreinigungen sowie der Imageverlust als Tourismusregion müssten vermieden werden. Mecklenburg-Vorpommern habe deshalb beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen die Errichtung des Luft-Boden-Schießplatzes erhoben. Gegen das „Bombodrom“ klagen auch mehrere Brandenburger Gemeinden und Unternehmer. Die Gemeinde Stechlin protestiert zudem mit Postkarten gegen die militärische Nutzung der Heide. Wie die Initiative Freier Himmel am Freitag mitteilte, werden unter dem Motto „Feriengäste gegen das Bombodrom“ gezielt Menschen angesprochen, die in der Region an der Mecklenburger Seenplatte ihren Urlaub verbringen. Mit Hilfe der Karten werde auf die Auswirkungen des geplanten Luft-Boden-Schießplatzes auf den Tourismus aufmerksam gemacht. Die Urlauber können mit vorgedruckten Karten ihren direkt gewählten Bundestagsabgeordneten dazu aufrufen, sich für die Ferienregion zwischen der Müritz, Neuruppin und der oberen Havel einzusetzen. Darüber hinaus können die Feriengäste mit einer Unterschrift die Bundestagsabgeordneten, den Verteidigungsminister und den Bundeskanzler dazu auffordern, sich gegen das „Bombodrom“ zu entscheiden. Postkarten und Unterschriftenlisten liegen an touristischen Anlaufpunkten in Stechlin aus. Weitere Kommunen, Institutionen, Hotels und Gaststätten werden aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen.
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