Brandenburg: Gemeinsame Vertretung für Einwanderer Migranten-Dachverband soll gegründet werden
Potsdam - Zehn Jahre haben sich die Vertreter der Interessen von Einwanderern bemüht, sich vor allem über kommunale Beiräte Gehör zu verschaffen. Jetzt versuchen sie - mit Hilfe der Förderung durch die Bundesregierung – einen neuen Ansatz: Ein landesweiter Dachverband soll gegründet, möglichst viele der Vereinigungen, in denen sich Zuwanderer unterschiedlichster Herkunft organisieren, einbezogen werden.
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Potsdam - Zehn Jahre haben sich die Vertreter der Interessen von Einwanderern bemüht, sich vor allem über kommunale Beiräte Gehör zu verschaffen. Jetzt versuchen sie - mit Hilfe der Förderung durch die Bundesregierung – einen neuen Ansatz: Ein landesweiter Dachverband soll gegründet, möglichst viele der Vereinigungen, in denen sich Zuwanderer unterschiedlichster Herkunft organisieren, einbezogen werden.
Der Wechsel in der Organisationsform soll, so sagten am Freitag Maria Pichottka und Aleksandr Lopyrov vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Ausländerbeiräte (AGAB) auch mit der Hoffnung verbunden sein, dass die neue Landesregierung ihrerseits an einem Neuanfang interessiert ist. Und er soll in Zukunft auch politische Forderungen ermöglichen. Dies war in der AGAB, die sich auf die sieben im Lande eingerichteten Ausländerbeiräte von Städten und Landkreisen stützte, eher die Ausnahme. In weiten Teilen des Landes war die Interessensvertretung von Zuwanderern der Selbstorganisation überlassen.
Zu den Zuwanderern zählen nicht nur die etwa 48 000 Brandenburger mit einer anderen Staatsangehörigkeit, sondern auch die deutlich größere Gruppe derer, die einen deutschen Pass haben, aber aus anderen Nationen ins Land gekommen sind. Die größten Gruppen unter ihnen sind die Spätaussiedler und die aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion kommenden Juden. Brandenburg hat – wie die anderen neuen Länder – allerdings einen äußerst geringen Bevölkerungsanteil an Zuwanderern. Die größte Gruppe der Ausländer stellen inzwischen die Polen, gefolgt von Vietnamesen, Russen und Ukrainern.
Brandenburg habe durch die Förderung des Bundes, der eine Geschäftsstelle und eine Halbtagskraft finanziert, die Chance, modellhaft für die anderen Bundesländer im Osten eine Integrationspolitik zu betreiben, die sich auch auf die Selbstorganisation der Zuwanderer stütze, sagt Pichottka, die viele Jahre die AGAB leitete. Johann Legner
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