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Brandenburg: Gemeinsamkeit stärkt Handwerk und seinen Protest Innungstagung in Potsdam lehnt neue Handwerkerordnung ab

Potsdam (PNN/dif). In wirtschaftlich schlechten Zeiten probt das Handwerk Gemeinsamkeit.

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Potsdam (PNN/dif). In wirtschaftlich schlechten Zeiten probt das Handwerk Gemeinsamkeit. „Wir müssen unser Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und dürfen nicht immer nur an die Konkurrenz durch den anderen denken“, fasste der Innungsobermeister der Klempner und Installateure Rolf Bär aus Jüterbog das Anliegen des Treffens der Handwerkerinnungen Sanitär, Heizung, Klempner, Klima Potsdam, Süd-Ost (Jüterbog) und Finsterwalde im Krongut in Potsdam zusammen. Erfahrungen wurden ausgetauscht, aber auch noch einmal der Protest formuliert, der sich gegen die neue Handwerkerordnung mit Aufhebung des Meisterzwangs in vielen Gewerken richtet. In der neuen Handwerkerordnung sieht Bär nicht nur eine Beschneidung der Rechte des Handwerks, sondern auch der Rechte des Kunden auf Qualitätsarbeit. In der Resolution wird deshalb ein Gesetzentwurf gefordert, der zu einer wirklichen Modernisierung der Branche führt und der die Vorschläge des Handwerks mitberücksichtigt. Dass es dem Handwerk alles andere als gut geht, belegen unter anderem Zahlen aus der Klempner-Innung Potsdam. Während es 1994/95 noch 112 Innungsbetriebe gab, sind es derzeit nur noch 72. Teilweise seien die Betriebe zwar aus Altersgründen aufgegeben worden, doch auch Liquiditätsprobleme hätten zum Schrumpfungsprozess beigetragen, erklärte Potsdams Innungsobermeister Günter Herold. Die Auftragslage bezeichnete er in Potsdam und Umgebung als immer noch besser als auf dem Lande, von Betrieb zu Betrieb aber als sehr unterschiedlich. Es komme viel darauf an, wie aktiv ein Betrieb Aufträge einwerbe. Moderne Technik wie Internet nutzten etwa zwei Drittel der Innungsbetriebe, die meisten Kunden gewinne man jedoch nach wie vor durch persönliche Empfehlung und Qualitätsarbeit. Obwohl sich das Handwerk noch immer der Lehrlingsausbildung verpflichtet fühle, lasse die Wirtschaftslage nur noch ein stark reduziertes Angebot an Lehrstellen zu. Grund zwei, Lehrlinge abzulehnen, seien die oft miserablen Zeugnisse der Bewerber.

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