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Brandenburg: Gerangel um nächsten CDU-Parteivorsitz Politologe: Petke und Lunacek sind Favoriten

Potsdam - CDU-Generalsekretär Sven Petke und CDU-Fraktionschef Thomas Lunacek sind nach Ansicht des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner die Favoriten für das Amt des nächsten Landesvorsitzenden ihrer Partei. Wegen ihrer starken öffentlichen Präsenz und ihrer Jugend hätten sie die besten Karten, Landeschef Jörg Schönbohm im Jahr 2007 zu beerben, sagte Dittberner in Potsdam.

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Potsdam - CDU-Generalsekretär Sven Petke und CDU-Fraktionschef Thomas Lunacek sind nach Ansicht des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner die Favoriten für das Amt des nächsten Landesvorsitzenden ihrer Partei. Wegen ihrer starken öffentlichen Präsenz und ihrer Jugend hätten sie die besten Karten, Landeschef Jörg Schönbohm im Jahr 2007 zu beerben, sagte Dittberner in Potsdam.

Wer aus dem Rennen als Sieger hervorgehe, sei derzeit „nicht absehbar“. Jedenfalls werde es sich der neue CDU-Landesvorsitzende wahrscheinlich auch nicht nehmen lassen, als Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2009 anzutreten, prognostizierte Dittberner. Die Union bevorzuge eine Personalunion von Regierungs- und Parteichef, wie etwa das Beispiel Angela Merkel zeige. Nach Dittberners Auffassung würde es aber sowohl Petke als auch Lunacek schwer fallen, die Brandenburger CDU aus dem Stimmentief bei Wahlen herauszuholen. Denn die Union sei „strukturell schwach“ und habe in SPD und Linkspartei starke politische Gegner.

Die Chancen für die sich ebenfalls im Nachfolger-Rennen befindenden CDU-Minister Ulrich Junghanns (Wirtschaft) und Johanna Wanka (Kultur) schätzte Dittberner geringer ein, obwohl sie nach wie vor Aussichten hätten. Allerdings wisse man bei Brandenburger CDU-Wirtschaftsministern nie, „ob sie ihre Strecke ohne Furcht und Tadel überstehen“. Zudem sei nicht auszuschließen, dass die Bevölkerung Junghanns den ausbleibenden wirtschaftlichen Aufschwung in der Mark anlaste. Ferner verfolge er einen sehr marktwirtschaftlichen Kurs, der in der Bevölkerung auch nicht vollkommen unumstritten sei.

Nach Auffassung des Vorsitzenden der Jungen Union Brandenburg (JU), Sebastian Schütze, ist die CDU besser auf einen Generationswechsel in der Führung vorbereitet als SPD und Linkspartei.PDS. Die Union sei für die Zeit nach Schönbohm „personell gut aufgestellt“. Die JU werde jedoch darauf achten, „wer die Interessen der jungen Generation am besten vertritt“. Lunacek und Petke waren beide JU-Vorsitzende in der Mark.

Schütze schlug der märkischen CDU vor, ein Team zu formen, dessen Mitglieder sich gemeinsam durch Kompetenz in verschiedenen Themenbereichen auszeichneten und unterschiedliche Wählerschichten ansprechen könnten.

Innenminister Schönbohm musste 2005 seinen Rückzug als märkischer CDU-Parteichef einleiten. Ursprünglich wollte er bis 2009 im Amt bleiben. Sein Posten als Innenminister und stellvertretender Regierungschef soll davon unberührt bleiben. Dittberner sagte, so lange Schönbohm Innenminister sei, so lange werde er auch Vize-Ministerpräsident bleiben. Eine Ablösung als Stellvertreter von Matthias Platzeck (SPD) „kriegt die CDU von sich aus nicht hin“.

Günter Brüggemann

Günter Brüggemann

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