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Ein Wald spendet Schatten, Freude – und Baumaterial.

© dpa/Patrick Pleul

„Gläserner Forst“ in Brandenburg: Forschungsprojekt soll Waldwirtschaft in Klimakrise stärken

Wie lassen sich Artenvielfalt, die Anpassung an den Klimawandel und die Holzernte besser in Einklang bringen? Das wurde in der Uckermark untersucht.

Ein Forschungsprojekt im Landesforst im nördlichen Brandenburg soll helfen, eine naturnahe Waldwirtschaft zu entwickeln und Wälder im Klimawandel widerstandsfähiger zu machen. Sechs Jahre lang wurde in einem „Gläsernen Forstbetrieb“ im Revier der Oberförsterei Reiersdorf in der Uckermark untersucht, wie sich etwa Artenvielfalt, die Anpassung an den Klimawandel und die Holzernte besser in Einklang bringen lassen. Die Experten hatten auf Versuchsflächen zahlreiche Daten erhoben und unter anderem das Mikroklima gemessen.

Ergebnisse stellten der Naturschutzbund und Agrarminister Axel Vogel (Grüne) am Freitagvormittag in Eberswalde vor. Das Konzept empfiehlt etwa, den Laubholzanteil zu erhöhen und den Nadelholzanteil langfristig zu senken, mehr Totholz im Wald zu lassen und starke Eingriffe in den Oberstand zu vermeiden.

Angesichts der Klimabedingungen und geologischen Gegebenheiten Brandenburgs werde das Bundesland zum „Härtetest für Konzepte zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung“, sagte Agrarminister Vogel laut Mitteilung. Nur noch acht Prozent der Bäume im brandenburgischen Wald seien gesund.

„Die Bilder von Brandenburgs Wäldern in Flammen haben sich bei vielen von uns ins Gedächtnis eingebrannt. Zurecht wird gefordert, die einseitigen Kiefernplantagen in strukturreiche Laubmischwälder umzubauen. Doch damit ist es nicht getan“, sagte der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, Jörg-Andreas Krüger. Damit der Wald wieder gesund werden könne, müsse auch der Mensch rücksichtsvoller mit ihn umgehen. (dpa)

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