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Brandenburg: Golze im Urlaub schwer verletzt Italien: Baum stürzte auf die Ministerin

Potsdam  - Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) ist im Urlaub von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt worden. Der Vorfall habe sich am späten Donnerstagnachmittag bei einem Unwetter auf einem Campingplatz in Norditalien ereignet, sagte Ministeriumssprecherin Marina Ringel am Freitag.

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Potsdam  - Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) ist im Urlaub von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt worden. Der Vorfall habe sich am späten Donnerstagnachmittag bei einem Unwetter auf einem Campingplatz in Norditalien ereignet, sagte Ministeriumssprecherin Marina Ringel am Freitag.

Golze sei in einem Krankenhaus sofort notoperiert worden und es gehe ihr den Umständen entsprechend gut. „Sie liegt jetzt auf einer normalen Krankenstation“, sagte Ringel. Weitere Einzelheiten nannte die Sprecherin allerdings nicht. Auch über die Art der Verletzungen machte die Sprecherin keine Angaben. Ob Golze nach dem Urlaub in eineinhalb Wochen wieder zum Dienst antreten kann, blieb unklar. Golzes Kinder und ihr Mann seien bei ihr im Krankenhaus, hieß es weiter.

Das Ministerium hatte den Unfall selbst publik gemacht. Zu Begründung hieß es in einer von Golzes Sprecherin am Vormittag verschickten Mitteilung: „Um Spekulationen vorzubeugen.“ Die 42-jährige Golze ist seit Herbst 2014 Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg. Zuvor war sie seit 2005 Bundestagsabgeordnete.

Am Donnerstag waren heftige Unwetter mit starkem Wind, Regen, Hagel und Gewitter über Norditalien hinweggezogen. Campingplätze an der Adriaküste nahe Venedig wurden unter Wasser gesetzt, zahlreiche Bäume stürzten um. „Ich habe das Gewitter über dem Meer heranziehen sehen und bin zum Campingplatz gelaufen. Die Bäume um mich herum stürzten um und einer traf eine 42-jährige Touristin“, sagte ein Feuerwehrmann, der in dem Ort Jesolo Ferien machte, der Zeitung „Corriere della Sera“ (Freitag). Ob es sich dabei um die Ministerin handelte, war zunächst unklar.

Zusammen mit einem Arzt habe er am Donnerstag die Äste durchbrochen, bis die Frau befreit war, berichtete der Feuerwehrmann. Die Verletzte hätten sie dann auf einem Surfbrett zum Strand transportiert, von wo aus sie mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde.

Um die 50 Menschen hätten sich an die Unfallstellen der umliegenden Krankenhäuser gewandt, nachdem über die Orte Caorle, Jesolo und San Michele al Tagliamento an der Adriaküste eine Windhose gezogen war. Die Menschen waren von umherfliegenden Gegenständen getroffen worden. Die meisten seien leicht verletzt, berichtete Ansa.

Willi Wild, Chefredakteur der thüringischen Wochenzeitung „Glaube und Heimat“, der auf einem Campingplatz in der Nähe von Golzes Reiseziel seinen Urlaub verbringt, berichtete von „kirschkerngroßen Hagelkörnern“, die vom Himmel herunterkamen. „In einem kleinen Wäldchen, direkt neben unserer Unterkunft, hat ein Tornado eine Schneise geschlagen“, erzählte Wild am Freitag. Zehn große Bäume seien entwurzelt worden und wie Streichhölzer umgeknickt. „Die Campingplätze auf der Adriaseite wurden zum Teil stark zerstört“, sagte Wild. Autos, Zelte und Campingwagen seien unter umgestürzten Bäumen begraben worden. Die Rettungsarbeiten hätten die ganze Nacht gedauert, am Tag danach seien die Geräusche von Motorkettensägen noch immer zu hören gewesen. dpa/axf

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