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Trauer. Kerzen und Blumen vor dem Haus der ermordeten Seniorin.

© Bernd Settnik/dpa

Brandenburg: Gottesdienst für erstochene 73-Jährige Gegen Jugendlichen wird wegen Mordes ermittelt

Neuruppin - Die erstochene 73-Jährige aus Neuruppin ist schon einmal Opfer ihres mutmaßlichen Mörders geworden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte der 15 Jahre alte Jugendliche der Seniorin vor Kurzem rund 1000 Euro gestohlen.

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Neuruppin - Die erstochene 73-Jährige aus Neuruppin ist schon einmal Opfer ihres mutmaßlichen Mörders geworden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte der 15 Jahre alte Jugendliche der Seniorin vor Kurzem rund 1000 Euro gestohlen. Nach Medienberichten vom Freitag stammte das Geld aus der Kasse der freiwilligen Feuerwehr, die die 73-Jährige verwaltete.

Gegen den Jugendlichen wird wegen Mordes ermittelt. Er hat laut Behörden gestanden, die Frau am Silvestertag erstochen zu haben, als sie ihn in ihrer Wohnung bei der Suche nach Geld überraschte.

Die Tat hat in Neuruppin große Bestürzung ausgelöst. Knapp 250 Menschen kamen am Nachmittag zu einem Gottesdienst in die Dorfkirche Bechlin. „Die Andacht soll unsere Betroffenheit und Sprachlosigkeit ausdrücken und zugleich den Angehörigen unsere Anteilnahme zeigen“, sagte der Vorsitzende des Ortsgemeinde-Kirchenrats, Gerhard Neumann.

Pfarrerin Ilona Kretschmar stehe auch mit den Hinterbliebenen in Kontakt. Die Beerdigung der 73-Jährigen ist für nächste Woche geplant.

Die Seniorin sei sehr beliebt gewesen. Sie habe das Gemeindeleben des ländlich geprägten Ortsteils Bechlin-Bütow aktiv mitgestaltet, schilderte Andreas Schulz vom Förderverein Dorfkirche Bechlin. So habe sie dem Förderverein und der Feuerwehr angehört und den Seniorenverein „Bechliner Spätlese“ unterstützt. „Das ist eine tragische Geschichte.“ Auf der Facebook-Seite des Fördervereins drücken viele Menschen ihre Bestürzung aus.

Vor dem Haus des Opfers wurden Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. Der Hof der 73-Jährigen liegt direkt gegenüber der Dorfkirche. Sie wohnte dort mit ihrem Mann und dem erwachsenen Sohn. Dessen Freundin war mit ihrem 15-jährigen Sohn dazugezogen – dem mutmaßlichen Täter. Der Jugendliche ist derweil wegen psychischer Auffälligkeiten in der Klinik für Forensische Psychiatrie in Eberswalde untergebracht.

Nach Angaben seiner Mutter wurde er in der Vergangenheit schon mehrfach stationär in einer Klinik behandelt. Wie es mit ihm weitergeht, hängt vor allem von den Ärzten ab. „Ihre Untersuchungen entscheiden über den Grad seiner Schuldfähigkeit“, sagte der Chef der Staatsanwaltschaft Neuruppin, Gerd Schnittcher. Die Ermittlungen sind dagegen aus seiner Sicht im Wesentlichen abgeschlossen. Marion van der Kraats

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