Brandenburg: Gräfin atmet auf – der Streit geht weiter Nach Meckels Wegzug knallen die Sektkorken

Mahlendorf - Nach dem Auszug des Bundestagsabgeordneten Markus Meckel (SPD) aus seiner Datsche in Mahlendorf (Uckermark) knallen dort die Korken. Es herrsche Erleichterung, teilte Meckels Nachbarin Angelica Gräfin von Arnim am Samstag für Familie und Nachbarn mit. „Endlich wieder Ruhe und Frieden!“, betonte sie. Der letzte DDR-Außenminister Meckel war wegen gerichtlicher Streitereien mit der Gräfin um eine angeblich gestohlene Zaunlatte in die Schlagzeilen geraten. Meckel, der seinen Hauptwohnsitz nun an einen anderen Ort in seinem Wahlkreis Uckermark/Barnim verlegte, gab als Grund für seinen Auszug an, die Situation sei für ihn und seine Familie unerträglich geworden.

Nach der Ansicht von Gräfin und Nachbarn hätten andere Gründe Meckel schon früher zum Auszug bewegen müssen. So habe er aufgrund seiner nur sporadischen Aufenthalte in Mahlendorf dort nie seinen Lebensmittelpunkt gehabt, wie man es für einen Hauptwohnsitz fordern müsste. Zu den Streitereien meinte sie: „Wir haben gegen alle strafrechtlichen Schritte Rechtsmittel eingelegt und ziehen das jetzt in aller Form bis zum bitteren Ende durch.“ Man werde ja sehen, wer zur Verantwortung gezogen wird.

Der jahrelange Streit um die Zaunlatte mündete 2007 in einen Vergleich vor Gericht. Demnach verpflichtete sich die Gräfin, nicht länger zu behaupten, dass Meckel die Latte von ihrem Grundstück entwendet hat. Anfang 2009 eskalierte ein Streit Meckels mit anderen Nachbarn, der zu einer Anklage gegen eine Frau wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung führte. Für den Prozess vor dem Amtsgericht Prenzlau gibt es noch keinen Termin. dpa