Brandenburg: Grüne schicken Müller-Enbergs in Enquete-Runde

Potsdam – Nach langem Gerangel hinter den Kulissen der Stasiunterlagenbehörde steht es jetzt fest: Die Grünen im brandenburgischen Landtag schicken den Experten Helmut Müller-Enbergs als Sachverständigen in die Enquetekommission zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte in Brandenburg. Immerhin sechs Wochen dauerten die Gespräche, nun hat die Spitze der Behörde unter Marianne Bithler dem mit den Verhältnissen in Brandenburg vertrauten Müller-Enbergs die Freigabe für den Posten erteilt. „Ich freue mich auf diese Aufgabe“, sagte er am Freitag den PNN. Ausdrücklich wird er aber nur in der Freizeit Sachverständiger der Kommission sein und nicht als Beschäftigter der Birthler-Behörde, auch darf er nicht die Interessen der Behörde vertreten. Zugleich ist er seit Februar an der süddänischen Universität Odense Honorarprofessor am Institut für Kalte-Kriegs-Studien.

Grünen-Fraktionschef Axel Vogel bezeichnete den Experten als „hervorragenden Mann, der bei allen Fraktionen des Landtages Anerkennung genießt“. Müller-Enbergs sei schließlich auch in die Kommission zur Überprüfung aller Landtagsabgeordneten auf eine Stasi-Mitarbeit entsandt worden. In der Birthlerbehörde sei er zudem seit Jahren mit dem Thema Stasi-Aufarbeitung in Brandenburg befasst. Als Mitarbeiter der Grünen-Fraktion des ersten Landtags nach 1990 sei er als Referent zudem für den Stolpe-Untersuchungsausschuss zuständig gewesen. A. Fröhlich