Brandenburg: H1N1-Risiko bei der WM Berlin bereitet sich auf mehr Ansteckungen vor
Berlin - Der spanische Küstenort Lloret de Mar ist derzeit für viele Berliner und auch Brandenburger Abiturienten ein beliebtes Reiseziel, um das Ende der Schulzeit zu feiern. Für etliche von ihnen endet der Aufenthalt nun mit Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit – und das nicht, weil sie zu viel Alkohol getrunken, sondern weil sie sich mit dem Schweinegrippevirus infiziert haben.
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Berlin - Der spanische Küstenort Lloret de Mar ist derzeit für viele Berliner und auch Brandenburger Abiturienten ein beliebtes Reiseziel, um das Ende der Schulzeit zu feiern. Für etliche von ihnen endet der Aufenthalt nun mit Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit – und das nicht, weil sie zu viel Alkohol getrunken, sondern weil sie sich mit dem Schweinegrippevirus infiziert haben.
Sechs weitere Berliner Lloret-Urlauber sind nach ihrer Rückkehr positiv auf das H1N1-Virus getestet worden, vermeldete die Berliner Gesundheitsverwaltung am Freitag. Schon in den vergangenen Tagen brachten mehrere Erkrankte das Virus von dort mit – auch von der Ferien- und Partyinsel Mallorca sind Brandenburger und Berliner angesteckt zurückgekommen.
Insgesamt gibt es in Berlin neun neue Fälle, einer von ihnen war von einer England-Reise zurückgekehrt, zwei weitere haben sich in Deutschland infiziert. Die betroffenen Männer und Frauen sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. Mittlerweile sind 45 Berliner an der Schweinegrippe erkrankt. In Brandenburg war die Zahl seit Dienstag von neun auf auf 14 bekannte Fälle gestiegen.
Die Zahl der positiv getesteten Verdachtsfälle wird sich in wenigen Wochen vermutlich noch deutlich erhöhen. Am 15. August beginnt in Berlin die Leichtathletik-WM, zu der mehrere Hunderttausend Besucher aus der ganzen Welt erwartet werden. „Sicherlich wird der ein oder andere das Virus mitbringen, Menschenmassen begünstigen eine Verbreitung“, sagt Jörg Hofmann, Leiter der Virusdiagnostik an der Charité.
In Vorbereitung darauf trifft Berlin derzeit Vorkehrungen. Die Koordinierung läuft über die Gesundheitsverwaltung und die Verwaltung für Inneres und Sport. So werden die Laborkapazitäten für Tests in der Bundeshauptstadt erhöht, denn bereits jetzt werden täglich mehrere Dutzend Proben untersucht. Während der Leichtathletik-WM wird mit einem erhöhten Probenaufkommen zu rechnen sein, sagt Jörg Hofmann, und wo mehr getestet wird, gibt es auch mehr bestätigte Fälle.
Dass das Virus innerhalb der nächsten Wochen mutiert und sich verändert, weil so viele Menschen aus der ganzen Welt während der Leichtathletik WM und den Ferien in Berlin zusammenkommen, sei nicht zu befürchten: „Die Gefahr ist eher, dass sich das Schweinegrippevirus mit einem saisonalen Influenzavirus paart und einen neuen Erreger hervorbringt. Das kann bei uns im Herbst passieren“, sagt der Virusdiagnostiker Jörg Hofmann. Eine Mutation innerhalb der kurzen Zeit der Leichtathletik-WM sei aber nicht zu erwarten. Nana Heymann
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