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Brandenburg: Harmonie am Helmholtzplatz

Wowereit und Platzeck gingen zum vierten Mal auf gemeinsame Tour – und erkundeten Berlin-Pankow

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

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Berlin - So haben es die Landesväter gern. Staatliche Zuschüsse zahlen sich aus und werden dann zurückgegeben. Gestern überreichte Stefan Arndt, Produzent des Kultfilms „Sommer vorm Balkon“, dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck einen symbolischen Scheck über 111 063,43 Euro. Auf dem Helmholtzplatz in Berlin natürlich – dort, wo Dresen seinen Film einst drehte. So viel Geld hatte die Filmförderung Berlin-Brandenburg 2005 dazugegeben.

Großer Auftrieb gestern, als beide Regierungschefs Berlin-Pankow besuchten. Es war die vierte gemeinsame Tour, mal in Berlin, mal in Brandenburg. Am Donnerstag fuhren sie zuerst nach Buch, schauten sich den Rohbau des privaten Helios-Klinikums an und Wowereit freute sich auch hier, dass solches Engagement die öffentliche Hand keinen Cent kostet. 200 Millionen Euro investiert Helios am Standort, eine Landesförderung gibt es nicht. Trotzdem bat Hauptgeschäftsführer Ralf Michels den Regierenden eindringlich, zur Einweihung des Klinikums Anfang 2007 zu kommen. Wowereit sagte gern zu, obwohl der Termin in die nächste Wahlperiode fällt. Kollege Platzeck ließ ohnehin keine Zweifel aufkommen, dass er an einen SPD-Wahlsieg glaubt. Die Frage, ob er gemeinsame Touren auch mit dem CDU-Mann Friedbert Pflüger machen würde, entlockte Platzeck ein trockenes Lachen. „Die Frage ist so hypothetisch, dass sie sich einer Antwort entzieht.“ Auch Wowereit wurde eine Frage zu Pflüger gestellt. Welchen Rat er dem CDU-Kandidaten für den Wahlkampf gebe? „Immer authentisch bleiben.“ Dann tingelten beide durch den BioTech-Park, wo inzwischen 51 kleine und mittlere Privatunternehmen forschen – und in der Regel gutes Geld verdienen.

Die Glycotope GmbH beispielsweise produziert mit 20 hoch qualifizierten Mitarbeitern ganz neue Medikamente für die Krebstherapie. Brav träufelten Wowereit und Platzeck im Labor Antikörper in Zellkulturen und freuten sich, als die Flüssigkeit blau wurde. „Bei mir mehr als beim Matthias“, frotzelte Wowereit.

Ulrich Zawatka-Gerlach

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