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Brandenburg: Hauptbahnhof: Wowereit will das lange Dach Bahn lehnt Erweiterung der Konstruktion ab

Berlin - Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird es wohl nicht schaffen: Das Glasdach am Berliner Hauptbahnhof bleibt so kurz wie es ist. Die Bahn will es weiter nicht auf die Länge bringen, die die Architekten geplant hatten.

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Berlin - Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wird es wohl nicht schaffen: Das Glasdach am Berliner Hauptbahnhof bleibt so kurz wie es ist. Die Bahn will es weiter nicht auf die Länge bringen, die die Architekten geplant hatten. Wowereit geht es wie vielen Besuchern der neuen Sehenswürdigkeit der Stadt: Beim Betrachten von außen fällt auf, dass die Dimensionen nicht stimmig sind. Das verkürzte Dach wirkt wie eine ausgepresste Wurst. Deshalb setzt sich Wowereit jetzt dafür ein, die Konstruktion zu verlängern.

450 Meter sollte das Glasdach maximal lang werden. Bauen ließ die Bahn dann aber nur 321 Meter – angeblich aus Termingründen. Errichtet worden waren die Tragkonstruktionen innerhalb von vier Monaten; anschließend wurden noch die Scheiben montiert. Fast jede ist ein Einzelstück. Weil das Dach in einer Kurve liegt, hat so gut wie jede Scheibe eigene Maße. Der Aufwand beim Produzieren war enorm. Alle Teile waren bereits fertig und mussten bezahlt werden, als der Kürzungsbeschluss fiel. Die nicht eingebauten Teile liegen eingemauert am Ostbahnhof. Sie sollen nun woanders verwendet werden.

Jetzt stehen oft ausgerechnet die Fahrgäste der 1. Klasse im Regen, wenn es vom Himmel gießt. Dies hatte Bahnchef Hartmut Mehdorn zwar ausgeschlossen, doch die ICE-Züge sind nun einmal länger als das Dach. Und die Wagen der 1. Klasse befinden sich in der Regel an der Zugspitze oder am Ende. Wenn es regnet, lässt die Bahn jetzt, wie berichtet, die Premiumkunden auf Wunsch von Mitarbeitern mit Regenschirm am Zug abholen oder dorthin bringen.

Wowereit setzt sich zwar für das lange Dach ein, will aber keinen neuen Streit mit Bahnchef Hartmut Mehdorn beginnen. Auch am Bahnhof Zoo, wo keine Fernzüge mehr stoppen, hat Wowereit die Haltung der Bahn akzeptiert. Dort waren die Bahnsteigdächer übrigens erst Anfang der 90er Jahre mit großem Aufwand auf ICE-Länge gebracht worden. Klaus Kurpjuweit

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