Massive Daten-Panne: Hochbrisante BER-Akten in Müllcontainern entdeckt
Baupläne, Planungsberichte, Grundrisse: In Berlin sind in zwei Müllcontainern auf offener Straße wichtige Akten zum Flughafen BER entsorgt worden. Laut offiziellen Angaben enthalten sie äußert brisante Informationen.
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In Berlin-Lichtenberg sind sicherheitsrelevante Unterlagen zum neuen Hauptstadtflughafen BER in Schönefeld auf offener Straße in zwei Müllcontainern entsorgt worden. Die alarmierte Polizei stellte die Unterlagen in der Nähe des Bahnhofs Ostkreuz am Montagnachmittag sicher und ließ sie abtransportieren. Es handelt sich um Unterlagen, Baupläne und Planungsberichte, die teils detaillierte Angaben zum Flughafen enthalten, darunter zur Stromanlage, zur Förderanlage, aber auch Schaltpläne und Grundrisse des Terminals.
Von den Sicherheitsbehörden, aber auch von der Flughafengesellschaft wird der Fund – auch mit Blick auf die latente Terrorgefahr – als höchst problematisch eingestuft.
Denn die Akten, teils mit dem Logo der Flughafengesellschaft, enthalten für die Sicherheit auf dem BER äußert brisante Angaben. Zudem sind darin nach PNN-Informationen Daten und Namen aufgelistet, die unter den Datenschutz fallen.
BER-Akten in Containern: "Das muss aufgeklärt werden"
Die Ermittler vermuten nach den bisherigen Erkenntnissen, dass die Akten aus dem Architekturbüros JSK, dass in unmittelbarer Nähe seine Büro hatte. Früher war JSK gemeinsam mit dem Büro Gerkan, Mark und Partner (gmp) Teil der früheren Flughafen-Planungsgemeinschaft PG BBI, die 2012 von den BER-Betreibern nach der geplatzten Eröffnung gekündigt worden war. JSK ging 2013 dann in die Insolvenz. Nach Polizeiangaben hatte JSK nun offenbar den Auftrag erteilt, die Unterlagen zu entsorgen. Mit Flughafengesellschaft war vertraglich geregelt, dass die Papiere „sachgerecht“ entsorgt, also sicher vernichtet werden müssen.
Ein Flughafensprecher sagte am Abend: „Das muss aufgeklärt werden.“ Ein Sprecher von gmp sagte dem Tagesspiegel: „Wir sind bestürzt über den Fund und wie man mit den Unterlagen umgeht.“ Man sei überrascht, dass es die Akten überhaupt noch gibt. Es könne sich nur um Kopien handeln. JSK haben zugesichert, dass das Büro nach der Insolvenz keine Unterlagen mehr aufbewahrt und alle Papier fachgerecht entsorgt hat. Vertreter des Nachfolgebüros der Berliner JSK-Spitze waren nicht zu erreichen.
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