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Die Schwarze Elster führt Hochwasser in dem kleinen Dorf München (Elbe-Elster-Kreis).

© Patrick Pleul/dpa

Hochwasser in Brandenburg: Hochwasserlage in Brandenburg verschärft sich

Im südlichen Brandenburg steigen die Wasserstände von Spree und Schwarzer Elster. Für mehrere Regionen gilt die zweithöchste Alarmstufe. Deichläufer sind unterwegs.

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Potsdam/Cottbus - Die Hochwassergefahr in Brandenburg nimmt zu. Am stärksten betroffen war am Montag die Spree zwischen der Landesgrenze zu Sachsen und der Talsperre Spremberg. Auch die Schwarze Elster bereitet auf Brandenburger Seite Sorgen. Am Montag wurden für den Spree-Neiße-Kreis und die Pegel Bad Liebenwerda und Herzberg die zweithöchste Warnstufe ausgerufen.
Innenminister Dietmar Woidke (SPD) aktivierte deshalb das Koordinierungszentrum Krisenmanagement des Landes. Er betonte zugleich: „Es besteht derzeit keine akute Überschwemmungsgefahr für Brandenburg.“ Das Land wolle bei weiter steigenden Wasserständen lediglich frühzeitig gewappnet sein.
An der Spree geht der Blick in Richtung Sachsen zur Talsperre Bautzen. „Die ist randvoll und droht überzulaufen“, sagte der Sprecher des Landesumweltamtes, Wolfgang Genehr, am Montag in Cottbus. Aktuell gibt diese noch 20 Kubikmeter die Sekunde ab. „Wenn sie überläuft, wird es kritisch. Wenn 60 Kubikmeter pro Sekunde in diese Talsperre hineinlaufen, werden 60 auch wieder in Richtung Spremberg abgegeben“, erklärte Genehr. In diesem Falle müsste auf Warnstufe 4 erhöht werden.
Schon jetzt steige der Wasserstand zwischen der Landesgrenze zu Sachsen und der Talsperre Spremberg. Aktuell fließen 70 Kubikmeter die Sekunde in das Sperrwerk. Knapp die Hälfte des Wassers werde aber nur in Richtung Cottbus wieder abgegeben. „Der Hochwasserstauraum ist schon bis zu einem Viertel gefüllt. Unter den jetzigen Bedingungen wäre die Talsperre Spremberg in zwei bis drei Tagen vollgelaufen“, erklärte Genehr. Daher soll am Dienstag mehr Wasser abgelassen werden. Flussbaustellen zwischen Spremberg und Cottbus seien deswegen schon geräumt und gesichert worden, da sie in der Folge überflutet werden.
An der Schwarzen Elster blicken die Experten des Landesumweltamts bange in Richtung Sachsen. „Da haben wir einen erheblichen Zufluss aus dem Nachbarbundesland“, sagte Genehr. Über die Flüsschen Große Röder und Pulsnitz werde unterhalb von Bad Liebenwerda sehr viel Wasser in die Schwarze Elster gedrückt.
An der Elbe in Mühlberg (Elbe-Elster) hat der Wasserstand aktuell die Warnstufe 2 überschritten. Am Pegel Mühlberg wurden 7,30 Meter gemessen; bei 50 Zentimeter mehr würde die Warnstufe 3 übertroffen.
„Vor allem in der Prignitz erwarten wir bis kommendes Wochenende einen starken Anstieg des Wassers bis auf Alarmstufe 3“, sagte Genehr. Dann erreiche das Hochwasser von Mulde und Saale die Elbe in Brandenburg. Dramatische Bilder wie bei der sogenannten Jahrhundertflut 2002 seien hier nicht zu erwarten - wegen der modernen Deiche.
Auch an der Dahme besteht Hochwassergefahr. Dort gilt die Alarmstufe 2 von insgesamt vier Stufen. An Oder und Neiße ist die Situation dagegen noch entspannt.
Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam sagen für den Wochenanfang in Brandenburg bis zu 40 Liter Regen auf einen Quadratmeter voraus. „Der Boden ist gesättigt, insgesamt ist es schon eine angespannte Situation“, sagte Genehr.

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