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Von Juliane Wienß: ILA-Veranstalter bangen vor Aschewolke

Weniger Flieger, mehr Aussteller bei Luftfahrtmesse in Schönefeld / Kanzlerin Merkel soll Schau eröffnen

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Berlin/Schönefeld - An der größten deutschen Luftfahrtmesse ILA beteiligen sich in diesem Jahr so viele Aussteller wie noch nie. Die Messe auf dem Flughafen Schönefeld (Dahme-Spreewald) sei mit 1150 Ausstellern „ausverkauft“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtsindustrie (BDLI), Dietmar Schrick, am Donnerstag in Berlin. 250 Fluggeräte - darunter Reiseflugzeuge, Militärjets, Motorsegler und Nostalgieflieger - könnten besichtigt werden. Neben dem größten Passagierflugzeug, dem Airbus A 380, soll auch der Militärtransporter A 400 M in einer Weltpremiere zum Schauflug ansetzen.

Die Flugzeuge heben allerdings nur ab, wenn die Luft aschefrei ist: Bei einer Sperrung des Flughafens durch eine neue Vulkanwolke dürften auch die Maschinen der Messe vom 8. bis 13. Juni nicht abheben, bestätigte der Projektdirektor der ILA 2010, Stefan Grave auf Nachfrage. Man arbeite derzeit an einem Notfallplan für dieses Szenario.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will nach Angaben des Veranstalters die Schau eröffnen. Zuvor will der Luftfahrtsverband am 31. Mai über den zukünftigen Standort der Messe ab 2012 entscheiden. Seit 1992 fand die Fachmesse alle zwei Jahre auf dem Gelände des Flughafens Schönefeld statt. Dort wird mit der Eröffnung des Hauptstadtflughafens BBI 2011 aber kein Platz mehr sein. Mögliche Bewerber sind die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg sowie der Flughafen Leipzig/Halle.

Die ersten drei Tage der ILA sind den Fachbesuchern vorbehalten, vom 11. Juni an ist die Messe auch für privat Interessierte geöffnet. Die Tageskarte kostet 19 Euro, ermäßigt 12 Euro. Für Kinder unter sechs Jahren ist der Eintritt frei. Die Veranstalter rechnen mit mindestens 200 000 Besuchern. „Wenn wir in diesen Zeiten der Krise die letzten Besucherzahlen halten könnten, wäre das schon ein Erfolg“, sagte Grave. 2008 kamen 241 000 Besucher auf die Fachmesse.

Besucher können sich über die Unternehmen, Techniken und Trends der Branche informieren. Gleichzeitig werden Besichtigungen und Schauflüge von Reiseflugzeugen, Hubschraubern, Segelfliegern, Maschinen der Luftwaffen und Nostalgie-Flugzeugen angeboten. Als Highlight für 2010 gilt der Militärtransporter Airbus A 400 M, der weltweit erstmals vorgestellt wird - allerdings nur den Fachbesuchern. „Es war leider nicht möglich, den A 400 M für eine ganze Woche aus dem Testverfahren zu borgen“, erklärte BDLI- Geschäftsführer Schrick.

Dafür wird das größte Passagierflugzeug der Welt, der A380, an allen sechs Messetagen präsent sein. Die Lufthansa will ihren gerade erworbenen Airbus nach der Rückkehr von seinem Jungfernflug mit der Fußball-Nationalelf gen Südafrika auf die ILA bringen, sagte Schrick. Auch die Fluggesellschaft Emirates und Airbus selbst hätten je eine Maschine zugesagt.

Zu den größten Ausstellern gehören in diesem Jahr die USA, Japan, Polen und das diesjährige ILA-Partnerland 2010, die Schweiz. Im Vergleich zu 2008 wird die Messe laut Stefan Grave mit 48 Nationen internationaler. Allerdings konnten bei der letzten Messe mit über 300 Maschinen mehr Fluggeräte angeschaut werden. So ist in diesem Jahr kein einziges russisches Flugzeug dabei.

Das Militär stelle etwa 35 Prozent der präsentierten Fluggeräte, sagte der Verbandsgeschäftsführer Schrick. Er wies damit entschieden politische Äußerungen zurück, dass über die Hälfte der Schau durch kriegerisches Gefährt geprägt sei. STANDORT 1]STANDORT 2]

Juliane Wienß

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