Brandenburg: ILB: Förderung trotz weniger EU-Geld Investitionsbank reagiert mit eigenen Krediten
Potsdam - Brandenburgs Investitionsbank (ILB) will im Jahr 2014 rund neunhundert Millionen Euro bewilligen. Das hat ILB-Vorstandschef Tillmann Stenger am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz in Potsdam erklärt.
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Potsdam - Brandenburgs Investitionsbank (ILB) will im Jahr 2014 rund neunhundert Millionen Euro bewilligen. Das hat ILB-Vorstandschef Tillmann Stenger am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz in Potsdam erklärt. Ziel sei es, 2014 ein Ergebnis einzufahren, dass das Eigenkapital der Bank um mindestens 25 Millionen Euro erhöht werden kann und der Förderfonds um 7,5 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte die ILB, die als Geschäftsbesorger des Landes die Förderprogramme der Ministerien verwaltet und auf der anderen Seite eigene Produkte anbietet, insgesamt 13,4 Milliarden Euro bewegt. Das war etwas mehr als das Bilanzvolumen von 13,1 Milliarden Euro im Jahr 2012. Nach dem Geschäftsbericht steht die Förderbank wie in den Vorjahren solide da. Konkret hat die ILB 2013 rund 1,32 Milliarden Euro für 4417 Projekte bewilligt. Und zwar, wie Stenger betonte, davon 445 Millionen Euro Fördermittel, aber 880,9 Millionen Euro eigene ILB-Produkte wie das Brandenburg-Darlehen. Den schon jetzt dominierenden Anteil eigener Produkte will die ILB weiter ausbauen. In den Aufbaujahren nach 1990 hatten dagegen noch klassische Fördergelder dominiert. „Bei rückläufigen Fördermitteln ist es uns gelungen, ein alternatives Förderangebot der ILB zu etablieren. So bleibt Brandenburg auch bei rückläufigen EU-Geldern gut aufgestellt“, erklärte Stenger. Tatsächlich beginnt 2014 die neue EU-Förderperiode bis 2020, in der das Land nicht mehr Höchstförderregion (Ziel-1-Gebiet) ist. Die ILB ist seit Anfang 2014 auch für den Europäischen Sozialfonds (ESF) zuständig, nachdem auf Beschluss des Landeskabinetts die Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA) in die Förderbank integriert wurde. Die LASA hatte dem Land wegen Abrechnungspannen mehrfach Ärger mit der EU beschert. Stenger zeigte sich zuversichtlich, dass es „ keine Abrechnungspannen geben wird“.
Die Bank machte 2013 einen Jahresüberschuss von 11,7 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Risikovorsorge belief sich auf 44,7 Millionen Euro, woraus 31,2 Millionen Euro in die Erhöhung des Eigenkapitals flossen. Das hat inzwischen ein Volumen von rund 450 Millionen Euro, mit denen die ILB arbeitet und die sie anlegt. Allerdings „sehr, sehr risikobewusst“, betonte Stenger. Es gebe kaum Ausfälle, man bewege sich nur im Bereich der sogenannten A-Ratings, also sicherer Geschäfte. Aus Portugal-Anleihen, so steht es im Geschäftsbericht, zog sich die ILB 2013 vorsorglich zurück. Stenger widersprach der landläufigen Klage, dass es einheimische Firmen schwer haben, Kredite zu bekommen. „Ich sehe in Brandenburg keine Kreditklemme, die gibt es nicht“, betonte Stenger. Thorsten Metzner
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