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Brandenburg: ILB ist trotz Krisen optimistisch Kontrollmechanismen werden verschärft

Potsdam - Es war wohl eine richtige Entscheidung, als Brandenburgs Landesregierung sich 1992 für die Gründung einer Förderbank entschied und nicht für eine Landesbank. Das zeigte sich vor allem in der Finanzkrise.

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Potsdam - Es war wohl eine richtige Entscheidung, als Brandenburgs Landesregierung sich 1992 für die Gründung einer Förderbank entschied und nicht für eine Landesbank. Das zeigte sich vor allem in der Finanzkrise. Die Investitionsbank Brandenburg (ILB) ist streng auf das Fördergeschäft ausgerichtet und heute immerhin die größte ihrer Art im Osten Deutschlands und bundesweit immerhin auf Rang 55 aller Banken. Und sie wächst weiter.

2015 hat die ILB ihr Fördergeschäft gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro deutlich erhöht. Insgesamt 4 309 Vorhaben in den vier Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Wohnungsbau hat sie unterstützt. „Unsere Förderzusagen werden insgesamt zu Investitionen in Höhe von gut 2,1 Milliarden Euro führen“, sagte ILB-Vorstandschef Tillmann Stenger am Freitag bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Gerade der Förderbereich Infrastruktur sei mit einem um 17 Prozent höheren Investitionsvolumen gegenüber 2014 enorm gewachsen. Jeder Förder-Euro der Brandenburger Investitionsbank schiebt Investitionen im Wert von drei Euro an.

Das Gesantergebnis der ILB lag 2015 auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Die Bilanzsumme erhöhte sich leicht auf 13,7 Milliarden Euro. Trotz anhaltender Niedrigzinsphase stiegen auch die Ergebnise bei Zinsen und Provisionen. Dies liegt vor allem an der Übernahme der Förderung im Bereich Arbeit und Weiterbildung nach dem Lasa-Abrechnungsskandal. Hier förderte die ILB sogar stärker als zunächst veranschlagt war. Wegen der guten Ergebnisse kann die Bank die von der Bankenaufsicht geforderte Aufstockung des Eigenkapitals leisten. Damit seien auch weiter zinsgünstige Darlehen möglich.

Stenger sagte, er sei trotz der globalen Krisen, der niedrigen Ölpreise und der anhaltenden Niedrigzinsen verhalten optimistisch für das Jahr 2016. Geplant sind neue Förderprogramme unter anderem für den deutsch-polnischen Grenzbereich, zu erneuerbaren Energien oder für technologische Investitionen. Insbesondere die Digitalisierung in der Wirtschaft und die Weiterentwicklung zur einer „Industrie 4.0“, bei der es um intelligente Fabriken mithilfe von Informationstechnik geht, stehen im Fokus. Die ILB rechnet 2016 mit einem Fördervolumen von 1,2 Milliarden Euro für Investitionen. Nach mehreren Förderskandalen, bei denen die ILB Betrügern aufsaß, werden die Kontrollmechanismen zudem verschärft.

Das größte Vorhaben in Höhe von knapp 50 Millionen Euro lief 2015 beim Laminathersteller Classen Industries in Baruth (Teltow-Fläming) für einen neuen Produktionsbereich. Die ILB förderte das Projekt mit 3,7 Millionen Euro. 104 neue Arbeitsplätze sind geplant. In Prenzlau entsteht eine neue Fertigungsstätte zur Herstellung und Veredlung von Kunststoffprodukten für Automobile der Firma Boryszew Oberflächentechnik. Das 21-Millionen-Euro-Projekt wird mit mehr als 4 Millionen Euro unterstützt.

Alexander Fröhlich

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