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Brandenburg: Im Zentrum der Macht

Die Pläne des neuen Innenministeriums liegen vor. Der Baubeginn ist für das Jahr 2011 geplant

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Berlin - „Z“, wie Zentrum der Macht? Die Motivation ist unklar, fest steht jedoch: Für das Bundesinnenministerium in Berlin wird ein Gebäudekomplex in Form von drei zusammengesetzten „Z“ entstehen. 2014 soll es fertiggestellt sein. Gruppieren soll sich das Ministerium um zwei Innenhöfe.

Drei Wochen nachdem die Entscheidung gefallen ist, stellte nun das Bundesamt für Bauwesen das Modell des neuen Innenministeriums vor. Unter rund 280 Bewerbern konnte das Berliner Architektenbüro Müller/Reimann die Ausschreibung für den Neubau am Moabiter Werder für sich entscheiden. Die beiden Architekten hatten 1996 bereits das Auswärtige Amt am Werderschen Markt geplant.

Insgesamt 175 Millionen Euro soll der Neubau des Ministeriums unmittelbar neben dem Bundeskanzleramt und in Reichweite des Hauptbahnhofs kosten. Anfangs rechnete man beim Bund noch mit Kosten in Höhe von 192 Millionen Euro. Nach der Kritik des Haushaltsauschusses suchten die Planer Einsparmöglichkeiten. Der günstigere Entwurf verzichtet nun unter anderem auf eine Tiefgarage.

Das Gelände am Moabiter Werder, auf dem ab 2011 gebaut werden soll, befindet sich bereits in Bundesbesitz, derzeit wird es jedoch als Parkplatz für Besucherbusse genutzt. Zu dem rund 31 000 Quadratmeter großen Areal sollen zwei weitere benachbarte Grundstücke hinzukommen. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Mitarbeiter des Ministeriums in dem neuen Gebäudekomplex unterkommen. Bislang arbeiteten die rund 1350 Beschäftigten verteilt auf mehrere Amtssitze. Neben dem Hauptsitz am Moabiter Spreebogen existieren zwei weitere Dependancen in Berlin (im Bundeshaus an der Bundesallee und am Fehrbelliner Platz) sowie eine Außenstelle in Bonn.

Vor der Ausschreibung zum Neubau des Ministeriums kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, ob die Behörde überhaupt umziehen müsse. Der Bund argumentierte damals vor allem mit der Wirtschaftlichkeit eines neuen Ministeriums. Für den jetzigen Standort in Moabit zahlt der Bund 8,2 Millionen Euro Miete pro Jahr. Bei einer Fläche von 33 000 Quadratmetern macht das einen Quadratmeterpreis von 20 Euro. Zu teuer, sagte der Bund. Immerhin war bis 2029 gemietet – eine ordentliche Summe also, die sich bis dahin anhäufen würde. Klar ist jedoch auch: Bis 2016 wird der Bund die Miete zahlen müssen – dann endet der Vertrag mit dem Immobilienunternehmer Ernst Freiberger. Neben der Wirtschaftlichkeit bemängelte der Bund damals auch die Sicherheit des alten Ministeriums: Der Komplex am Moabiter Spreebogen sei durch seine für jedermann zugängliche Tiefgarage gefährdet. Dieses Problem zumindest wird es im Neubau nicht geben.

Tim Klime

Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten vom 20. November bis 7. Dezember im Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3.

Tim Klime

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